Die Gründe, weshalb man nicht gut schläft, können äußerst vielfältig sein. Eine der häufigsten Ursachen ist schlicht und einfach, dass man auf einer zu alten oder einer falsche Matratze schläft. Dabei heißt schlecht schlafen ja nicht unbedingt, dass man ständig aufwacht oder sich ewig herumwälzt, bis man endlich wegdämmert. Für mich bedeutet schlechter Schlaf in diesem Zusammenhang viel mehr, dass man morgens vom Wecker fast erschlagen wird und sehr schlecht aus dem Bett kommt, da der Schlaf einfach nicht erholsam ist. Auch bedeutet es, dass man vielleicht von Schmerzen, Verspannungen oder Taubheitsgefühlen am Körper geplagt wird. Kurzum: dass man sich nicht gerade gut erholt fühlt von den paar Stunden Auszeit, sondern im Gegenteil, fast platter ist, als beim Zubettgehen am Abend zuvor.
So sieht für mich jedenfalls kein guter Start in den Tag aus. Jeder kennt solche Tage zwar hin und wieder, in denen man schlichtweg einen Durchhänger hat und sich jeden Morgen aufs Neue aus dem Bett quälen muss. Allerdings sollte das nun wirklich kein dauerhafter Zustand werden. Ist vielleicht die Matratze schuld? Müsste das Ding nicht längst mal ausgetauscht werden? Die Rolle unserer Schlafunterlage, auf der wir nun (im Durchschnitt) täglich bis zu einem Drittel unserer Zeit verbringen, wird meiner Meinung nach von vielen hinsichtlich ihrer Auswirkung auf die eigene Gesundheit unterschätzt.
Top 5 Matratzen Don‘ts
Viele Fallen, die einem bei der Wahl der besten Matratze gestellt werden, kann man ganz einfach umgehen. Ich möchte daher ein paar elementare Tipps geben und aufklären, welche grundlegenden Fehler man beim Kauf einer neuen Matratze unbedingt vermeiden sollte, um gleichzeitig die eigene Schlafqualität enorm zu verbessern.
Getrennte Matratze statt Partnermatratze
Ob man sich mit dem Partner eine große Matratze teilt oder doch lieber auf getrennten Matratzen schläft. Daran mögen sich die Geister scheiden. Experten empfehlen aber ganz klar: der Schlaf auf einzelnen, also getrennten Matratzen, statt auf einer durchgehenden Matratze bzw. Partnermatratze, ist erholsamer für beide. Es dürfte ein enormer Zufall sein, wenn man exakt gleiche Anforderungen und Schlafgewohnheiten hätte, wie der Partner. Angenehmer ist es in jedem Fall, wenn man nicht jede Bewegung des anderen mitbekommt, gerade wenn der eine deutlich unruhiger schläft und sich viel bewegt. Das einzige Manko bei Einzelmatratzen ist die Ritze zwischen den beiden Matten, aber auch hierfür gibt es eine gute Lösung: einen Ritzenfüller. Dieser wird auch Liebesbrücke genannt, sodass man trotz getrennter Matratzen bequem miteinander kuscheln kann, ohne das Einer dabei in die Ritze kullert.
Schnäppchenjäger aufgepasst?
Im stationären Handel mit gewohntem Lagerhallen-Flair jagt oft ein satter Rabatt den nächsten. Doch wie glaubwürdig sind solche Lock-Angebote mit Dumping Preisen wirklich? Werden Preise nicht von vornherein deutlich höher gesetzt, um sie nachträglich im großen Stil künstlich zu rabattieren? Ich finde, man sollte sich nicht von solchen Streichpreisen blenden lassen, sondern sich ausgiebig über gute Modelle informieren und Preise vergleichen. Oft geben wir weitaus mehr für ein schönes Paar Schuhe oder ein schickes Bettgestell aus, als für unsere Matratze, nur weil diese Dinge etwas her machen. Auf einer Matratze verbringen wir hingegen die nächsten 8-10 Jahre nicht unwesentlich wenig Lebenszeit. Hält man sich das vor Augen, erscheint ein Preis von 500 Euro für eine richtig gute Matratze dann doch wieder relativ wenig. So sollte es aber nicht laufen, denn was man in seine Matratze investiert, investiert man gleichzeitig auch in seine Gesundheit. Und gerade da sollte man nicht anfangen zu sparen, sondern stattdessen lieber mal auf die nächste Shopping Tour verzichten.
Matratzen Probeliegen - aber richtig
Zuhause lässt es sich immer noch am besten und am ausgiebigsten testen. Daher sollte es selbstverständlich sein, dass man die Matratze nach dem Kauf im eigenen Bett auch ohne Folie zur Probe nutzen darf. Ein richtiges Probeschlafen, statt nur kurz im Laden probeweise zu liegen, ist hier ehesten zu empfehlen. Gerade, wenn man sich nur für ein paar Minuten im Fachhandel auf eine der Ausstellungsstücke legt, ist es kaum möglich zu beurteilen, ob man gut auf der Matratze schläft. Oftmals fühlt sich dort die Matratze dann besser an, als später in den heimischen Vier Wänden. Wichtig ist daher immer eine individuelle Beratung, ob die Matratze von der Zonierung und vom Härtegrad her zu einem passt und ob die Wirbelsäule gerade gelagert wird. Auch Online-Händler lassen ihre Kunden nicht allein und bieten den Service an, telefonisch, im Chat oder über eine Beraterfunktion auf der Website bei der Wahl der richtigen Matratze helfend zur Seite zu stehen.
Altbewährter Matratzentyp passt?
Wie sich auch der Körper mit den Jahren verändert und verformt, sollte auch jeder Matratzenkauf wieder neu überdacht werden. Denn eine Matratze, die vor 10 oder 15 Jahren noch perfekt auf die eigenen Bedürfnisse gepasst hat, kann heute die völlig falsche Wahl sein. Vielleicht bedeutet dies zwar eine längere Umgewöhnungsphase, beispielsweise von einer Federmatratze zu einer Kaltschaummatratze, da beide Typen ein sehr unterschiedliches und dementsprechend neues Liegegefühl bieten. Womöglich tut aber gerade diese Veränderung ihrem Rücken nach einigen Tagen umso besser. Daher sollte man sich nie auf einen Matratzentyp festlegen, sondern sich immer wieder neu beraten und überzeugen lassen. Hat man ein Rückgaberecht auch nach Entfernung der Folie und einer gewissen Testphase, geht man kein Risiko ein und kann im Zweifel doch noch einmal umtauschen.
Schlafposition checken, dann entscheiden
Wie schläft man am liebsten – Rücken, Bauch, Seite oder doch quer durcheinander? Das spielt doch keine Rolle beim Matratzenkauf? Und ob, denn für jeden Fall gibt es heutzutage die optimale Matratze. Während man als Seitenschläfer darauf achten sollte, dass es sich möglichst um eine 5-Zonen-Matatze oder 7-Zonen-Matratze handelt, brauchen Bauchschläfer und Rückenschläfer eher durchgängig stabilere Matratzen, die den Rumpf stützen. In jeder Position sollte die Wirbelsäule gerade gelagert werden, andernfalls kann dieser Bereich zu sehr durchhängen und daraus Rückenschmerzen resultieren.
So klappt es mit gesundem Schlaf
Soweit zu meinen fünf Don’ts, die ihr vor der Wahl eurer nächsten Matratze beherzigen solltet. Ich hoffe, dass euch der ein oder andere Ratschlag weiterhelfen wird und ihr nun für den nächsten Matratzenkauf gut gewappnet seid. So kann fast nichts mehr schiefgehen, solange ihr euch dazu noch gut informiert und beraten lasst. Eurem perfekten Start in den Tag steht so nichts mehr im Weg!