Schlaf ist ein wichtiger Bestandteil des Lebens - und das nicht nur beim Menschen, sondern auch bei Tieren. Doch wie beim Menschen, der sehr gerne in Seitenlage, aber auch auf dem Bauch und Rücken schläft, gibt es in der Tierwelt viele unterschiedliche Schlafgewohnheiten. Während ein Seitenschläfer guten Schlaf auf einer Kaltschaummatratze findet oder ein Rückenschläfer gerne eine Latexmatratze bevorzugt, um sein Schlafgefühl zu optimieren, müssen Tiere mit dem auskommen, was ihnen die Natur bietet. Denn auch die Tiere wollen sich nachts sicher und geborgen fühlen, schließlich müssen sie jede Menge Energie tanken um den täglichen Kampf ums Überleben bestehen zu können.
Im Folgenden erklären wir Euch, wie es sich einige Tierarten nachts zum Schlafen gemütlich machen:
Mit einem Auge offen schlafen
Wenn wir uns nachts in unser Bett legen, dann können wir nur schlafen, wenn wir uns auch sicher fühlen und keine Gefahren drohen. Unser zuhause sorgt für diese Sicherheit. Tiere sind allerdings in der freien Wildbahn oftmals Feinden hilflos ausgesetzt. Um sich zu schützen müssen sich manche Tierarten kreative Schlafarten ausdenken. So schlafen Wale, Robben und Delfine nur mit einem geschlossenen Auge, da sie nur eine Gehirnhälfte zum Schlafen benutzen. Der Fregattvogel schläft auch beim Fliegen mit nur einem Auge. Die Krallen verkrampfen sich dabei um sein Hals, damit er beim fliegen nicht herunterfällt.
Der Stelzenschlaf der Flamingos
In den meisten Zoos sind sie absolute Publikumsmagnete und rufen vor allem bei Kindern Begeisterung hervor. Und nahezu jeder stellt sich dabei die Frage, warum Flamingos eigentlich auf einem Bein schlafen? Die Kinder probieren es abends natürlich sofort aus, anstatt in ihrem kuschligen Kinderbett zu schlafen. Schnell müssen sie jedoch feststellen, dass das Schlafen auf einem Bein sehr ungemütlich ist. Also warum tun sich die Flamingos diese unbequeme Schlafposition an? Diese Frage haben sich Wissenschaftler aus aller Welt seit langem gestellt. Dabei wurden viele Theorien aufgestellt, jedoch ist nun die Lösung wohl gefunden. Und sie klingt so einfach wie logisch. Auch Flamingos wollen im Schlaf nicht frieren. Denn diese schlafen in der Regel in seichten Seen oder am Meeresufer und haben dabei die Beine im Wasser. Ein Bein bietet weniger Angriffsfläche und lässt den Körper so nicht zu stark auskühlen.
Auf den Kopf gestellt
Fledermäuse sind die einzigen Tiere der Welt, welche beim Schlaf kopfüber Richtung Boden hängen. Was für uns Menschen undenkbar ist, stellt für die kleinen Flugsäugetiere kein Problem dar. Dank Widerhaken in den Kniekehlen können sie sich ganz einfach und ohne Kraftaufwand an der Decke festklammern und so, beispielsweise während des Winterschlafs, mehrere Monate in dieser Position verbringen. Ein ausgeklügeltes Kreislaufsystem sorgt dafür, dass das Blut optimal durch den Körper geleitet wird und nicht im Kopf stehen bleibt. Der besondere Schlafplatz dient dabei vor allem zum Schutz vor Feinden, bietet aber auch jede Menge Platz, da sonst keine Tiere dort schlafen. Damit der Mensch in solch luftigen Höhen schlafen kann, benötigt er schon ein Hochbett.
Der Dauerschläfer
Kaum ein Mensch hat nicht schon mal davon geträumt, einfach den ganzen Tag im Bett liegen zu bleiben und zu schlafen. Für ein Faultier gehört dies zum Alltag. 15-20 Stunden pro Tag verbringt ein Faultier mit Schlafen. Bei einer Lebensdauer von circa 40 Jahren können das fast 34 Jahre Schlaf sein. Während wir Menschen bei langen Schlafphasen auf eine gute Matratze angewiesen sind – da wir sonst Rückenschmerzen bekommen – hängt sich das Faultier einfach mit seinen 10 cm langen Krallen an einen Ast und schläft. Da es sich auch im wachen Zustand seeeehr langsam bewegt, sieht es auch dann manchmal so aus als würde das Faultier noch schlafen.
Obwohl Mensch und Tier in der Regel ein unterschiedliches Schlafverhalten haben, gibt es doch die ein oder andere Ähnlichkeit. So brauchen sowohl Stockenten als auch Schimpansen Körperkontakt und suchen sich so zum Schlafen einen Kuschelpartner.
Die Schlafdauer von Tieren
Menschen müssen in der Regel zwischen 7 und 9 Stunden pro Nacht schlafen, um sich am nächsten Tag erholt und erfrischt zu fühlen. Das schreibt unser Körper uns zumindest vor. Doch in der Tierwelt fällt die benötigte Schlafdauer teilweise ganz anders aus. So schlafen Flusspferde tatsächlich nur 30 Minuten am Stück. Auch Delfine schlafen verhältnismäßig wenig. Sie kommen mit nur 2 oder 3 Stunden Schlaf aus. Dabei schlafen sie im Kreis und holen ab und zu Luft. Sie geben auch aufeinander acht und stupsen Tiere, die vergessen zu atmen, an.
Am anderem Ende des Schlafdauer-Spektrums befinden sich Löwen. Die Großkatzen brauch am Tag 18 Stunden Schlaf. Da sind in der Wildnis kaum Feinde haben, können sie sich diese lange Schlafeinheit beruhigt gönnen.
Wie ihr seht, ist das Schlafbedürfnis wie beim Menschen, von Tierart zu Tierart unterschiedlich.
Natürlich gibt es noch unzählige andere Tierarten, welche mit kuriosen Schlafpraktiken überraschen. Gorillas und andere Menschenaffen bauen sich beispielweise fast jede Nacht einen neuen Schlafplatz aus verschiedenen Blättern und Ästen. Sie erinnern somit schon sehr stark an den Menschen. Für die Affen ist das mehr als bequem, den ergonomischen Bedürfnissen des Menschen würde dies aber leider nicht ausreichen. Glücklicherweise haben wir ja gemütliche Matratzen, auf denen wir erholsam schlafen können.