Häufig in der Kindheit aufgetreten, wiederholen sie sich teilweise auch noch nach Jahren und sorgen bis ins Erwachsenenalter für Angst und Schrecken. Die Rede ist vom gefürchteten, aber kaum vermeidbaren Albtraum. Warum das schlechte Image eines Albtraums allerdings nicht gerechtfertigt ist, welchen Nutzen Albträume für uns haben und welche Bedeutung hinter bekannten Träumen steckt, erfahrt Ihr im nachfolgenden Artikel.
Was das Wort Albtraum mit Fabelwesen zu tun hat
Der ohnehin unbeliebte Albtraum gewinnt noch zusätzlich an Schrecken, wenn die ursprüngliche Wortherkunft ans Licht kommt. Das Wort „Albtraum“ leitet sich nämlich vom „Alb“ oder auch „Nachtalb“ ab. In der Mythologie werden so schaurige Wesen bezeichnet, die sich auf die Brust des Schlafenden setzen, um so böse Träume zu verbreiten.
Albtraum oder Alptraum? Die korrekte Schreibweise
Wenn man sich schon mit dem Thema beschäftigt, sollte man auch eine häufig gestellte Frage bezüglich der korrekten Schreibweise klären. Um es kurz zu sagen: Beide Formen sind korrekt. Vom Duden wird die Schreibweise „Albtraum“ empfohlen, wobei auch „Alptraum“ korrekt ist. Wichtig ist nur, in einem Text bei einer Variante zu bleiben, so empfiehlt es der Duden auch.
Was ist ein Albtraum?
Als Albtraum wird ein Traum bezeichnet, der von uns zunächst als unangenehm empfunden, uns aufwachen lässt und uns zum Teil auch noch über Tage hinweg Angst einjagt. Starke Gefühle wie Angst, Ekel oder Wut prägen einen solchen Traum. Fakt am Rande: Albträume treten ausschließlich in der zweiten Nachthälfte auf. Häufig träumte ich davon, sehr tief von einem Berg oder Ähnlichem regelrecht ins Nichts zu fallen, bis ich nach einer gefühlten Ewigkeit verschreckt neben meinem Bett aufwachte. Was dieser Albtraum in Speziellen aussagt und warum so viele ähnlich träumen, klären wir später.
Wie entsteht ein Albtraum?
Jeder von uns ist mehr oder weniger von Stress, alltäglichen Sorgen, Ängsten oder Problemen betroffen. Es ist also nicht verwunderlich, dass wir unangenehme Dinge gerne mal verdrängen. Sieht der Körper jedoch eine Notwendigkeit, diese Dinge zu verarbeiten, geschieht das meist im Schlaf. Wir träumen. Bestimmte belastende Situationen enden als Angsttraum. Befinden wir uns in einer ereignisreichen Lebensphase, wo wir ständig Neuem ausgesetzt sind, träumen wir häufiger schlecht. Kinder im Kindergarten- und Grundschulalter sind besonders häufig betroffen.
Wer ist besonders von Albträumen betroffen?
Sensible, aber auch kreative Menschen leiden häufiger unter Albträumen. Nach neusten Erkenntnissen der Schlafforschung werden häufige Albträume in bestimmten Fällen sogar vererbt. Nicht selten kommt es vor, dass Zwillinge ähnlich und zur gleichen Zeit träumen. Wurde eine traumatische Erfahrung nicht professionell therapiert, können infolgedessen auch nächtliche Albträume auftreten.
Sind Albträume gefährlich?
Man sollte nicht gleich vom Schlimmsten ausgehen, wenn hin und wieder ein Albtraum auftritt. Wird man allerdings häufiger immer vom gleichen Traum geplagt, sollte die Ursache gefunden werden und eventuell ein Mediziner aufgesucht werden. Bekannte Träume und deren Bedeutung haben wir Euch nachfolgend aufgelistet.
Einen Albtraum deuten
Schon merkwürdig, wie oft bestimmte Träume vorkommen. Woran liegt das? Abhängig von der aktuellen gesellschaftlichen Lage entstehen Probleme und Sorgen, die die Masse und somit viele Menschen bewegen und betreffen. Eine zunehmend schnelllebige Gesellschaft versetzt uns beispielsweise in Stress, welcher zu Versagensängsten führen kann. Diese werden dann im Schlaf als Traum verarbeitet.
Traumdeutung: verfolgt werden
Es ist düster, wir fühlen uns unwohl und unsicher. Eine unbekannte Person ist dicht hinter uns, versucht uns einzuholen. Unser Herz pocht schneller und der Atem unkontrollierter. Plötzlich sind es nur noch ein paar Zentimeter, die uns von der Gestalt trennen, bis wir wenige Sekunden später auch schon hellwach im Bett liegen. Dann dauert es meist einige Zeit, bis wir realisieren, dass wir nur mal wieder schlecht geträumt haben.
Ist der Verfolger unbekannt, flieht man von einer Gefahr, die uns im bewussten Zustand bislang unbekannt ist, im Traum aber ersichtlich wird. Auch kann ein vermeintlich überwundenes Erlebnis, was noch nicht ausreichend verarbeitet wurde, kann Auslöser für den Verfolger sein, welcher uns symbolisch einholen möchte.
Traumdeutung: Fallen
Die Urangst des Menschen schlechthin. Wie schon erwähnt, habe auch ich schon mehrfach von dem Horrorszenario geträumt. Doch was hat es mit diesem Traum auf sich?
Während eines Sturzes zum Beispiel von einem Berg verlieren wir die absolute Kontrolle über uns und unseren Körper. Damit verknüpfen Psychologen eine Situation, die wir scheinbar nicht alleine bewältigen können. Auch ein geringes Selbstbewusstsein, allgemeine Ängste oder starke Phobien, können Auslöser für einen solchen Traum sein.
Traumdeutung: verirrt, verlaufen
Obwohl die Umgebung vertraut scheint, wirken die Gänge länger, unübersichtlicher und bedrückender als sonst. Kurz bevor ich meine Recherche zum Thema Albträume beginne, werde ich auch schon von einem solchen überrascht. Ich träume von einem verlassenen Krankenhaus in meiner Heimatstadt, während ich vergeblich den Ausgang suche. Warum ich mich in diesem Krankenhaus befinde, bleibt offen. Träume sind oft unlogisch, da Emotionen und Bilder, die der Geist verarbeitet, wahllos aneinandergereiht werden. Das Gelände wirkt gigantisch groß, entlang an OP und Verwaltung gelange ich schließlich ins Außengelände, bis mein Wecker das Spektakel vorzeitig beendet.
Die Erklärung für meinen Traum klingt logisch: Verläuft man sich im Traum, steht das symbolisch für Unentschlossenheit. Steht eine wichtige Entscheidung an, bei der verschiedene Lösungen und Wege zur Auswahl stehen, kann ein solcher Traum auftreten. Der Traum warnt indirekt, sich nicht zu verzetteln.
Der Tod eines Familienangehörigen
Albträume werden oftmals so realistisch wahrgenommen, dass die Betroffenen selbst kurze Zeit nach dem Aufwachen nicht zwischen Geträumten und Realität unterscheiden können. Träumen wir vom Tod eines geliebten Menschen, ist das aus wissenschaftlicher Sicht kein Vorbote für das tatsächliche Versterben einer Person. Allgemein werden damit Veränderungen angekündigt, die auch positiver Natur sein können.
Wenn die Haare ausfallen
Besonders für Frauen wird dieser Albtraum als schlimm empfunden. Fallen plötzlich Kopfhaare aus, kann das auf den Verlust des eigenen Durchhaltevermögens hindeuten. Das Gleiche gilt für den Verlust der Zähne. Eine genaue Interpretation ist schwierig, bei Männer kann Haarausfall im Traum auch auf die Angst, seine Manneskraft zu verlieren, hindeuten.
Traum: schreien ohne Stimme
Ähnlich wie die Situation, dass wir weglaufen wollen, aber wie versteinert stehen bleiben. Tritt der Traum auf, sollten wir uns fragen, in welcher Situation uns die Stimme wegbleibt. Psychologisch kann dieser Albtraum Hilflosigkeit, Unsicherheit und mangelndes Selbstbewusstsein ausdrücken. Besonders in Situationen, wo wir unsere Meinung zum Ausdruck bringen möchten oder müssen, aber uns schlicht nicht trauen. Agieren wir im echten Leben oft Hintergrund, obwohl wir mit dieser Rolle nicht zufrieden sind, kann uns im Schlaf auch die Stimme wegbleiben.
Wie lässt sich ein Albtraum vermeiden?
Nicht nur bei Kindern droht die Gefahr einer dauerhaften Angst vorm Einschlafen, das gilt es unbedingt zu vermeiden. Doch wie lassen sich Albträume verarbeiten? Sofern der Traum nicht häufiger vorkommt, gilt es nach der Ursache zu forschen. Wichtig dabei: Träume sollten symbolisch gedeutet werden, konkrete Vorfälle sollten nicht zu ernst genommen werden. Man kann jedoch nicht falsch machen, wenn man seine Träume als Tagebucheintrag niederschreibt. Wovon träume ich häufig? Wann träume ich in welcher Situation? Träume ich häufiger, wenn der Tag stressig war? Besteht eine Verbindung zwischen den Träumen und einer Veränderung in meinem Leben? Alle Details, an die wir uns erinnern können, sollten unmittelbar nach dem Traum aufgeschrieben werden. Ein Albtraum ist dabei immer als Symptom anzusehen, es gilt die Ursache zu beheben. Ich vergleiche das gerne mit einem Schnupfen, welcher nur Symptom einer Infektion ist, die es zu behandeln gilt.
Wenn schlecht träumen Alltag wird
Träumen wir einmal in der Woche über einen Zeitraum von ca. 5-6 Monaten schlecht, gilt es einen Arzt aufsuchen. Neben möglichen psychischen Gefahren droht auch eine akute Schlafstörung. Wir wünschen Euch jedenfalls schöne Träume. Was war Euer ausgefallenster, vielleicht auch skurrilster Albtraum? Schreibt es mir doch als Kommentar, ich freue mich!