Deine innere Uhr - wie tickt sie wirklich?

Deine innere Uhr - wie tickt sie wirklich?

Du hast sicher schon einmal davon gehört, von der berühmten „inneren Uhr“. Dabei geht es nicht nur um den intuitiven Wecker, der uns automatisch aufwachen lässt, sondern auch um äußere Einflüsse, welche unseren Schlafrhythmus und somit auch die innere Uhr beeinflussen können. Sicher warst auch Du schon einmal in dieser Situation, dass Du vergessen hast, den Wecker zu stellen und Du trotzdem rechtzeitig aufgewacht bist. Das liegt an Deinem Schlafrhythmus. Du bist es gewohnt zu einer gewissen Zeit einzuschlafen und somit auch zu einer bestimmten Zeit aufzuwachen. Dies nennt man den circadianen Rhythmus, welcher ein wichtiger Bestandteil unseres Lebens ist und sozusagen den Takt angibt.

Was aber, wenn diese innere Uhr gestört wird?

Gerade wenn Vollmond ist, spüren viele es sehr deutlich. Damit ist aber nicht gemeint, dass man durch die Mondphase und kosmische Einflüsse generell schlechter schläft. Vielmehr geht es darum, dass unsere innere Uhr durch Lichteinflüsse gesteuert wird. Licht bedeutet für unseren Körper, es ist Zeit für den Wachzustand. Dunkelheit hingegen, es ist Zeit zu schlafen. Durch das starke Licht des Vollmondes kommt es draußen oft vorübergehend zu einer extremen Helligkeit. Wer nun also die Rollo oder Vorhänge nicht geschlossen hat, wird durch das Licht im Schlaf gestört. Der inneren Uhr wird signalisiert, dass es Zeit ist aufzustehen, obwohl es noch mitten in der Nacht ist. Das kann aber nicht nur durch den Vollmond passieren, auch ein laufender Fernseher oder ein kleines Nachtlicht können zu einer Täuschung führen. Ebenfalls ist Schichtarbeit nicht gerade vorteilhaft für einen gesunden Schlaf-Wach-Rhythmus. Auch durch ständig wechselnde Arbeitszeiten wird die innere Uhr somit negativ beeinflusst. Ein Jetlag, ist ein sehr gutes Beispiel für die Störung der inneren Uhr. Man ist müde und kann trotzdem nicht schlafen. Wieso? Weil es zumeist Tag und somit hell ist. Die innere Uhr steht also auch Wachzustand, obwohl es in der eigenen Zeitzone vielleicht schon mitten in der Nacht ist. Nach einigen Tagen pendelt sich der Schlaf-Wach-Rhythmus aber langsam ein.

Körperliche Folgen folgen schnell

Du selbst bemerkst diese Störung aber nicht nur an der Müdigkeit. Auch der Energiestoffwechsel und die Aktivität der Immunzellen hängen sehr stark von diesem Schlaf-Wach-Rhythmus ab. Dies führt zu einem erhöhten Risiko von chronischen Krankheiten. Im Alter fängt dieser Rhythmus an, sich zu verschieben. Es kommt zu mehreren nächtlichen Unterbrechungen des Schlafes, aber auch zu vermehrten Schlafphasen am Tag. Da viele körperliche Systeme an diese innere Uhr gebunden sind, ändern sich diese somit auch im Alter automatisch mit. Beispiele dafür sind vor allem die Hormonsysteme wie Melatonin oder Prolaktin. Neben körperlichen Beschwerden kann die Störung oder das Ignorieren der inneren Uhr auch zu psychischen Problemen führen. Dies führt von Depressionen bis hin zu bipolaren Störungen. Generell bringen wir alle durch den Wecker unsere innere Uhr aus dem Gleichgewicht. Diese pendelt sich nach einer Zeit aber so ein, dass wir auch ohne Wecker automatisch zu einer bestimmten Zeit aufwachen. Es benötigt aber eine gewisse Zeit, um sich auf den richtigen Rhythmus einzustellen. Im Zuge des Schlaf-Wach-Rhythmus stellt sich auch immer wieder die Frage, ob die Zeitumstellung einen negativen Einfluss auf uns Menschen hat. Bis zu einem gewissen Grad stimmt dies nämlich. Wenn man den aktuellen Forschungen glaubt, wäre für uns Menschen die Winterzeit gesünder. Gerade bei Personen, welche bereits krank sind, kann sich die Zeitumstellung sehr negativ auswirken.

Wieso haben wir eine innere Uhr?

Um genau zu sein, haben wir alle nicht nur eine innere Uhr. Forscher haben herausgefunden, dass so ziemlich jede Zelle in unserem Körper eine eigene Uhr hat, welche sich nach einem bestimmten Schema an den Körper anpasst. Dirigent in diesem System ist ein Nervenknäuel im Gehirn. Dieses gibt den Takt an, damit alle biologischen Uhren im Körper zusammenarbeiten. Welche Rolle die Zirbeldrüse spielt, erfahrt Ihr hier. Eines ist ebenfalls bewiesen, es gibt unterschiedliche Schlaftypen. Somit ist ein Frühaufsteher vom System her anders veranlagt als ein Langschläfer. Dieses Phänomen kann sogar über Biomarker im Blut identifiziert werden. Mit dem sogenannten Bluttest „TimeSignature“ kann man beispielweise genau feststellen, auf welcher Ebene die eigene innere Uhr im Vergleich zum äußeren Takt steht.

Was kannst Du für Deine innere Uhr unternehmen?

Um Deinen Rhythmus am Laufen zu halten, ist es wichtig, künstliches Licht zu zur Schlafenszeit zu vermeiden. Auch Handy und Co. kurz vor dem Einschlafen, solltest Du vermeiden. Schließe die Vorhänge und versuche Deinem Körper immer genügend Schlaf zu geben. Lebe also möglichst nicht gegen Deine innere Uhr. Im besten Fall wachst Du bereits vor dem Wecker auf und kannst Schichtarbeit vermeiden.

Alexander Schmitt

Autor: Alexander

Seit August 2016 arbeitet Alex für die Bettzeit Gruppe als Redakteur und im Bereich Social Media. Dabei beschäftigt er sich mit der täglichen Bespielung und Entwicklung der sozialen Netzwerke von Dormando, Emma und Co., egal ob Facebook, Twitter, Instagram oder dem Bettzeit Blog. Gleichzeitig recherchiert er laufend nach interessanten Themen für das Bettzeit Magazin, schreibt hierfür Artikel und schließt Verträge mit Kooperationspartnern für erfolgreiche und häufig auch langfristige Zusammenarbeiten ab. Zuletzt konnte er u.a. die YouTuberin Joyce Ilg für ein Interview und Beitrag auf Instagram gewinnen. Innerhalb seiner Abteilung variieren die Aufgaben ständig, somit wird es für Alex keinesfalls langweilig.

Post Comments

Kommentar hinzufügen




* Pflichtfelder