Einige von uns hatten als Baby und Kleinkind eine sogenannte „Schmusedecke“, „Kuscheldecke“ oder auch „Schnuffeldecke“. Andere hatten Kuscheltiere, die vielleicht noch bis heute mit in den Betten schlafen. Aber bei einem kann man sich sicher sein: Niemand hat als Baby alleine geschlafen. Man weiß auch, wie alleine man sich gefühlt hat, wenn Mama oder Papa in der Nacht nicht erreichbar waren, aber man dennoch etwas bei sich brauchte. Da kam die Schmusedecke oder das Kuscheltier zum Einsatz. Man musste lernen, die Abwesenheit der gewünschten Bezugsperson zu akzeptieren.
Man nahm die Schmusedecke mit, wenn man etwas brauchte, das einem das Gefühl von Geborgenheit und Sicherheit gab. Alternativ nutzte man Kuscheltiere, um mit ihnen zu spielen und sich abzulenken.
Die Wirkung von den Wegbegleitern
Man hat nicht immer eine Schmusedecke bei sich. Dafür aber eine normale Decke, die einem abends auch noch Geborgenheit und Sicherheit bietet.
Das Monster unter dem Bett kann die normale Decke aber noch immer nicht bekämpfen. Dafür wären dann Kuscheltiere vielleicht eher geeignet.
Jedoch sollten Eltern immer darauf achten, ihren Kindern die Gefährten nicht von heute auf morgen zu entziehen, sondern darauf warten, ob Kinder das überhaupt zulassen. Schließlich bauen die Kleinen meist eine emotionale Bindung zu den Kuschelgegenständen auf. Das ist vielleicht auch ein Grund, warum Kinder sich leichter beruhigen lassen, wenn sie ihre Schmusedecke bei sich haben oder von dieser eingekuschelt werden – sie bietet den Elternersatz. Auch Kuscheltiere können Kindern helfen, da Kinder ihnen von ihren Problemen erzählen können und das Gefühl haben, dass ihnen jemand zuhört.
Das heißt natürlich nicht, dass eine Decke oder ein Kuscheltier die eigenen Eltern ersetzen kann. Aber als Helfer nach einem Alptraum in der Nacht, wenn Mama und Papa in ihrem Zimmer schlafen und nicht wach zu bekommen sind, sind Kuscheltiere gute Verteidiger und Beschützer oer Kuscheldecken sind gute Orte, unter denen man dann Schutz suchen kann.
Kuscheltiere und Kuscheldecke als Elternersatz?
Genau wie Haustiere werden aber auch die Kuschelbegleiter wie ein lebendes Objekt behandelt, das Gefühle und Gedanken besitzt. Sie hören alles, was man sagt und man muss aufpassen, dass man vor dem eigenen Kind nicht das Tier oder die Decke infrage stellt oder gar schlecht drüber redet. Aber ist eines der Kuschelobjekte erst einmal weg, ist das Geschrei selbstverständlich groß. Immerhin sehen Kinder Kuscheltiere als Elternersatz und wenn dieser nicht erreichbar ist, ist man somit auf unbestimmte Zeit komplett alleine und ohne „Ersatzbezugsperson“.
Dass Kuscheltiere und Schmusedecken kein direkter Elternersatz sind interessiert Babys und Kleinkinder meist kaum, denn schließlich haben sie etwas, womit sie schmusen können, wenn die Eltern mal keine Zeit haben oder nicht wach zu bekommen sind. Und für die meisten ist es die Hauptsache, dass man nicht komplett alleine ist, wenn man jemanden braucht.
Von einem Gegenstand getrennt zu werden, der einem die Abwesenheit von Mama und Papa erleichtert und das einen von dem Babybettchen an begleitet, ist für das Kind also nicht immer leicht oder gewollt. Auch wenn die Decke verloren geht bemerken Kinder dies, auch wenn Eltern versuchen, ihrem Kind eine Kopie oder einen Ersatz zu geben. Schließlich kennen sie diese eine Decke ihr Leben lang und erkennen den vertrauten Geruch des Gegenstands. Liegt man im Bett der Eltern und dieses riecht plötzlich anders, fühlt man sich auch nicht so geborgen wie sonst normalerweise auch.
Man sollte Kindern den Freiraum lassen, bis sie sich irgendwann selber dazu entscheiden, Kuscheltier oder Schmusedecke immer öfter liegen zu lassen oder zur Seite zu legen. Bei einigen Leuten verschwinden die Kuscheltiere dann aber dennoch nie aus dem Bett. Sie müssen mindestens in einer Bettecke sitzen und noch nachts über einen wachen.
Als Kind von etwas loszulassen ist aber dann doch schwerer als im Erwachsenenalter.