Ich wache auf, denke nach und bin scheinbar vollkommen wach. Nur bewegen kann ich mich nicht. Selbst als ich entschlossen versuche, meine Beine zu bewegen, passiert nichts. Ein unglaublich beklemmendes, ungutes Gefühl, welches regelrechte Panik auslöst. Erst nach gefühlten Minuten und viel Anstrengung klappt es dann wieder und ich kann erst meine Beine, dann Arme und anschließend auch den Rest meines Körpers bewegen. Mit dieser Bewegungslosigkeit, auch Schlafparalyse genannt, bin ich nicht alleine. Aber warum tritt diese Lähmung nach dem Aufstehen so häufig auf und ist doch so unbekannt?
Wenn der Körper nach dem Aufstehen schläft
Beängstigend, weil wir ganz klare Gedanken fassen können, der Körper aber wie versteinert ist. Wenn wir schlafen, sind unsere Muskeln erschlafft. Das trägt dazu bei, dass wir einen erholsamen und im wahrsten Sinne entspannten Schlaf verbringen. Ohne die Schlafstarre würden wir geträumte Bewegungen in echt umsetzen und könnten so uns oder unseren Partner verletzen. Ein Möglicher Grund für die Schlaflähmung könnte sein, dass der Körper manchmal einige Sekunden bis Minuten braucht, um zu realisieren: „Jetzt muss ich wach sein!“. Deshalb ist der Geist manchmal schneller als der Körper und merkt früher, dass der Schlafmodus vorbei ist. Wir sind dann zwar geistig wach, können uns aber nicht oder nur eingeschränkt bewegen. Allerdings ist sich die Wissenschaft noch nicht abschließend nicht einig, welche Ursachen genau für Schlaflähmung verantwortlich sind.
Stress als einer der Auslöser
Bei jungen Erwachsenen tritt die Schlaflähmung häufiger auf, aber auch bei Menschen, die ständig Stress ausgesetzt sind, ist eine Bewegungsunfähigkeit nach dem Aufwachen häufiger zu beobachten. Ein gestörter Schlafrhythmus, zum Beispiel als Folge von Schichtarbeit oder einem Jetlag nach einer Reise, kann ebenfalls ursächlich sein. Selten treten zusätzlich zu den Lähmungen sogar Halluzinationen auf, die den Betroffenen ganz schön beunruhigen können, aber ebenfalls meist harmlos sind. Zudem wurde beobachtet, dass Rückenschläfer häufiger unter einer Schlafparalyse leiden.
Die Schlafparalyse in der Mythologie
In der Mythologie ist die Vorstellung verbreitet, ein Dämon sei für die Bewegungsunfähigkeit nach dem Aufstehen verantwortlich. Ähnlich wie bei Albträumen würde es auf der Brust des Betroffenen sitzen und die Luft zum Atmen nehmen. Figuren aus der Mythologie, etwa das Nachtalb, wurden früher häufig erwähnt. Aus wissenschaftlicher Sicht kann man solche Sagen auf das damalig schwache Angebot an Informationsquellen und Unterhaltungsmöglichkeiten zurückführen.
Was können wir dagegen tun?
Meist ist die Lähmung nach dem Aufwachen und das damit verbundene ungute Gefühl nach wenigen Sekunden wieder vorbei. Wenn es mich trifft, denke ich daran, dass diese völlig harmlos ist, und werde mir erst mal bewusst, dass dieser Zustand gerade auftritt. Vielen hilft auch, sich intensiv darauf zu konzentrieren, die Arme und Beine zu bewegen. Klappt das nicht, können wir versuchen, unsere Augen oder Zunge schnell zu bewegen. Vorbeugend und langfristig ist ein ausgewogener Schlaf-Wach-Rhythmus wichtig, immer um die gleiche Zeit schlafen zu gehen und wieder aufzustehen. Interessant ist, dass diese Lähmungserscheinungen bei mir und vielen anderen Ratsuchenden immer am Wochenende auftreten, wenn wir besonders lange ausschlafen. Genau diesen Fehler sollten wir vermeiden und möglichst immer gleich lang schlafen, auch am Wochenende.
Wie gefährlich ist eine Schlafparalyse?
An dieser Stelle kann ich Euch beruhigen. Bei wem gelegentlich eine Schlaflähmung auftritt, und so ergeht es 40-50% aller Menschen inklusive mir, muss sich zunächst keine Sorgen machen. Viele berichten davon, dass sie im Schlaf nicht einmal sprechen oder atmen können. Letzteres passiert aber automatisch, wenn keine ernste Krankheit dahintersteckt. Nur wenn die Schlaflähmung häufiger auftritt, ist der Arzt als Ansprechpartner gefragt. Kommen Symptome wie Tagesschläfrigkeit, Schlafattacken oder plötzliches Erschlaffen der Muskeln auch am Tag vor, könnte eine Narkolepsie dahinterstecken, die weiterer Behandlung bedarf.
Eure Erfahrung zum Thema Schlaflähmung
Wie eine Schlaflähmung entsteht und wie man sie im besten Fall schnell überwinden kann, haben wir jetzt erfahren. Doch was ist mit Euch? Habt Ihr weitere Tipps oder könnt zum Thema etwas beitragen? Wie immer freuen wir uns sehr über Eurer Feedback!