Gerade letzte Woche habe ich mal wieder einen Tag mit meiner kleinen Nichte Leonie (2,5 Jahre) verbracht. Nachdem wir Kaufladen gespielt und anschließend zusammen gegessen haben, legte ich sie, wie von meiner Schwester gewünscht, in ihr Kinderbett für einen Mittagsschlaf. Doch irgendwie wollte es nicht so recht mit dem Einschlafen klappen und als sie nach einer Stunde endlich döste, wachte sie nur eine halbe Stunde später schon wieder auf. Den Rest des Tages war sie leider zunehmend quengelig und überdreht. Daher habe ich mich mal etwas ausführlicher mit dem Thema Kleinkind und Mittagsschlaf bzw. mit dem allgemeinen Schlafverhalten von Kleinkindern auseinandergesetzt. Zusammengekommen sind die wichtigsten Infos rund ums kindliche Nickerchen und ein paar klasse Tipps, die ich gleich mal beim nächsten Babysitten ausprobieren werde. Liebe Leonie, für die nächste Runde Mittagsschlaf mit dir bin ich nun bestens gewappnet, mach dich gefasst.
Hier findet auch ihr hoffentlich alles, was man über das Schlafverhalten von Babys und Kleinkindern wissen sollte und was man besser machen kann, damit die Kleinen mittags besser einschlafen und auch wieder glücklich aufwachen. Viele Mütter und Betreuer kennen das Problem: Baby macht schlecht Mittagsschlaf, Baby ist knatschig und quengelig den Rest des Tages. Feste Schlafzeiten sind jedoch für die Entwicklung von Säuglingen und Kleinkindern äußerst wichtig. Nur manchmal klappt es einfach nicht so recht. Was hilft dann, damit das Baby besser einschläft? Doch fangen wir erstmal ganz von vorne an …
Brauchen Kleinkinder Mittagsschlaf?
Zunächst habe ich mich gefragt, ob und wie ein Mittagsschlaf fürs Kleinkind wichtig ist. Nicht nur die Erholung in der Nacht, sondern auch der Tagschlaf sind für die Menschlein ab ca. 1 bis 1,5 Jahren von hoher Bedeutung für die neuronale Entwicklung und das körperliche Wachstum. Wann genau dieser Zeitpunkt eintritt, ist von Kind zu Kind recht unterschiedlich. Neugeborene hingegen halten über den Tag verteilt mehrere Schlafpausen und schlafen insgesamt sogar bis zu 17 Stunden. Wenn man Glück hat. In den ersten 12 Monaten ist ein typischer Mittagsschlaf nicht notwendig, da für die ganz Kleinen der typische Tag-Nacht-Rhythmus sowieso noch nicht gilt.
Die meisten Eltern wissen es: um die Mittagszeit herum sollte man sein Baby Schlafen legen, und das möglichst zu einer festen Zeit, damit sich der Schlafrhythmus gut einpendeln kann. Der Mittagsschlaf ist eine äußerst wichtige Pause für ihr Kind, denn der Schlaf ist dafür da, Erlebnisse zu wiederholen und zu verarbeiten, damit durch die Lernprozesse wichtige Muster im Gehirn verankert werden. Die Forschung fand sogar heraus, dass die Lernleistung von Kindern, die regelmäßigen Mittagsschlaf hielten, gesteigert werden konnte. Außerdem wird ein wichtiges Wachstumshormon während der Ruhephase im Körper ausgeschüttet. Ihr Kind schläft und wächst dabei. Da mus ich wohl als Kind zu den Wenigschläfern gehört haben, jedenfalls hat es mir nicht geholfen groß zu werden.
Schlafbereich & Licht dimmen
Wo ist der beste Platz für einen erholsamen Mittagsschlaf? Als ich auf Leonie aufgepasst habe, wollte ich sie natürlich ins Bett legen und dachte, dies sei der passende Ort zum Schlummern. Dort wollte sie aber einfach nicht richtig zur Ruhe kommen. Experten meinen, dass beim Mittagsschlaf andere Regeln herrschen, weshalb das Kinderbett nicht immer die perfekte Lösung ist. Manche Babys schlafen gerade zur Mittagszeit bevorzugt an anderen Stellen, beispielsweise auf der Couch, auf einer Spieldecke oder Kuscheldecke oder sogar im Kinderwagen oder im Auto. Denn je jünger das Kind, desto unempfindlicher ist es auch gegenüber Geräuschen aus der Umgebung. Ältere Kinder haben es gerne deutlich ruhiger und bevorzugen dann einen möglichst stillen Raum.
Das Tageslicht sollte während dem Tagschläfchen zwar durch Jalousien etwas abgedunkelt und Lampen ausgeschaltet werden, jedoch keine völlige Dunkelheit herrschen. Ein leichtes Abdunkeln des Zimmers reicht völlig, da dem Kind nicht simuliert werden soll, dass tatsächlich Nacht herrscht.
Das Kind sollte beim Mittagsschlaf keinesfalls geweckt werden oder die Schlafdauer reduzieren. Auch sollten man sein Kleinkind oder Baby nicht wachhalten, damit es abends besser einschläft. Ist der Mittagsschlaf zu kurz, sind sie mitunter den Rest des Tages leicht neben der Spur.
Was man über kindliche Schlafphasen wissen sollte
Wie lange Schläft ein Neugeborenes am Tag? Unglaublich, aber wahr: zwischen 15 und 17 Stunden sind normal. Wie ich bereits erwähnt habe schlafen Säuglinge unter einem Jahr über den gesamten Tag verteilt immer wieder zwischen 1-3 Stunden und sind anschließend kurz wach. Kürzere Wach- und etwas längere Schlafphasen wechseln sich ab, weshalb es den klassischen Mittagschlaf in diesem Sinne noch nicht gibt. Mit zunehmendem Alter verkürzt sich die Schlafenszeit immer mehr. Babys zwischen 0 und 4 Monaten halten tagsüber bis zu vier Tagschläfchen. Zwischen 5 und 12 Monaten sind es dann nur noch zwei Nickerchen, meist Eines am Vormittag und Eines am Nachmittag. Irgendwann zwischen 12 und 15 Monaten braucht es dann nur noch einen längeren Mittagsschlaf.
Wie lange macht ein Baby Mittagsschlaf?
Wenn es darum geht, wie lange das Nickerchen dauern soll, gibt es keinen festen Richtwert für den Babyschlaf, denn jedes Kind ist da etwas anders eingestellt. Empfohlen wird jedoch, dass der Mittagsschlaf mindestens eine bis maximal zwei Stunden dauern sollte.
Wann ist die ideale Zeit für den Mittagsschlaf?
Nicht immer gelingt es direkt, ein Baby zum Mittagsschlaf zu bewegen. Die Mittagsruhe kann flexibel zwischen 11 und 13 Uhr beginnen, sollte wenn möglich aber immer zur selben Zeit starten. Was noch wichtig für den Rhythmus ist: Es sollten immer mindestens vier Stunden zwischen beiden Ruhephasen liegen. Schläft das Kind zu wenig, wird es mit großer Wahrscheinlichkeit am Nachmittag übermüdet sein und fängt an zu quengeln. Ruht es sich hingegen zu lange aus, wird es am Abend nicht zur gewohnten Bettzeit müde. Ohren reiben und häufiges Gähnen treten als offensichtliche Ermüdungserscheinungen meist gemeinsam auf, woran man gut erkennen kann, das man seinen Zwerg nun ins Kinderbettchen legen sollte. Am besten startet man nach dem Essen, da der Körper dann mit der Verdauung beginnt und die kleinen ohnehin schläfrig werden.
Kann man einem Baby Mittagsschlaf beibringen?
Kann ein Baby schlafen lernen? Nicht nur ich habe mich das an besagtem Tage gefragt, sondern auch viele Eltern träumen davon, dass ihr kleiner Schatz pünktlich einschläft und anschließend wieder fit erwacht. Doch was tun, wenn es immer wieder nicht klappen mag mit dem ordentlichen Mittagsschlaf oder auch wenn unruhiger Schlaf Baby und somit auch Eltern quält? Ich habe mich durch eine ganze Reihe Muttiblogs und Elternforen gelesen und folgende Empfehlungen gesammelt, die dort als verlässliche Einschlafhilfe für Kinder kursieren. Vielleicht ist ja auch für euren Nachwuchs ein Wundermittel mit dabei. Probieren geht über Studieren. Im Anschluss verrate ich euch meine top Tipps, damit euer Baby besser schlafen kann.
Tipps und Schlafhilfe für unruhige Babys
Einen festen Rhythmus sowie ein paar schöne Schlaf-Rituale, die für Geborgenheit sorgen, sollte jedes Kind haben. Schaffe genau so etwas für dein Kind. Passend dazu meine besten Tipps zum Thema Einschlafhilfe Kleinkind:
- - viel Bewegung und frische Luft im Vorfeld
- - Mittagessen und gemeinsames Zähneputzen
- - festen Zeitpunkt für die Ruhe finden, beobachten wann Müdigkeit eintritt
- - Umgebung mit wenigen Reizen, mehr Ruhe mit zunehmenden Alter
- - gedimmtes Licht, aber keine Dunkelheit
- - beruhigende Kindermusik oder ein leises Hörspiel
- - Gute Nacht Geschichte oder Märchen vorlesen
- - Kuscheln und Körperkontakt zum Kind
- - Mit Tragetuch ins Bett legen oder Kind am Körper tragen
- - Baby Beistellbett am elterlichen Bett
- - pflanzliche Einschlafhilfe für Kleinkinder
Ab wann wird der Mittagsschlaf nicht mehr benötigt?
Die Stunden des kindlichen Mittagsschlafs sind irgendwann gezählt, aber ab wann genau ihr Kind lieber noch eine Runde spielen geht, anstatt sich ins Traumland zu verabschieden, basiert wie immer auf den individuellen Bedürfnissen. In der Regel tritt dies zwischen dem vierten und fünften Lebensjahr ein. Im Kindergarten gibt es für die kleinen Kids nach dem Mittagessen sowieso eine Ruhephase, für Vorschulkinder, die sich nicht mehr ausruhen wollen, sind währenddessen meist Alternativen wie eine Vorlesestunde oder eine verkürzte Chill-Zeit vorgesehen. Man kann recht verlässlich erkennen, dass das Kind keinen Mittagsschlaf mehr braucht, wenn es am Abend immer mehr mit Einschlafproblemen zu kämpfen hat. Immer wenn zwischen den beiden Phasen mehr als vier Stunden Abstand zwischen Aufwachen am Mittag und Einschlafen am Abend vergehen, der Sprössling aber noch nicht richtig müde ist, sollte die Mittagsruhe verkürzt bzw. nach und nach auch ganz abgeschafft werden. Viele Vorschulkinder können mittags nicht mehr gut und zügig wegschlummern, aber die Zeit kann trotzdem für gemeinsame Kuscheln oder Vorlesen genutzt werden. Eine kurze Ruhephase nach dem Mittagessen, also wortwörtlich eine Mittagspause ohne Einschlafen, tut allen gut und das Kind kann sich am Nachmittag nochmal richtig auspowern oder geistig betätigen.
Natürlich geht die eine Phase in die andere über und verläuft in den wenigsten Fällen ganz reibungslos. Sowohl für die Kinder als auch für die Eltern und Erzieher kann diese Zeit etwas anstrengend werden. An manchen Tagen hat ihr Baby vielleicht wieder ein erhöhtes Schlafbedürfnis, obwohl der Mittagsschlaf zuvor schon „abgeschafft“ wurde. Wir kennen es doch sogar von uns selbst. An manchen Tagen fühlen wir uns topfit und an anderen wollen wir nach dem Mittagessen am liebsten auf unserem Schreibtisch einschlummern. Man sollte es also nicht zu streng nehmen und im Zweifel dem Nachwuchs die Ruhe ermöglichen, die er gerade an diesem Tag braucht.
Ich hoffe natürlich, dass ich euch auch mit dem ein oder anderen Hinweis weiterhelfen konnte. In einem meiner nächsten Beiträge möchte ergänzend zu diesem Thema einmal darüber schreiben, was man tun kann, wenn der Nachwuchs einfach nicht durchschlafen will. Das Baby wird oft wach, die Augenringe der Eltern werden proportional größer. Vergeht dieses Problem auch nach den ersten Lebensmonaten einfach nicht, wird das zu einer echten Belastung. Was wirklich hilft, damit Kleinkinder besser durchschlafen, stelle ich euch in wenigen Wochen vor.