Wenn wir uns Nacht für Nacht immer wieder hin und her wälzen und einfach nicht einschlafen können, suchen wir verzweifelt nach Mitteln, um wieder schnell einschlafen zu können und erholsam durchzuschlafen. Denn die Verzweiflung beim Einschlafen wird von der großen Müdigkeit und schlechten Stimmung am nächsten Morgen übertroffen - wir fühlen uns, als hätten wir zu viel getrunken. Dabei fehlt uns der lebenswichtige Schlaf.
Beliebte und bekannte Hausmittel bei Schlafproblemen
Bekannte natürliche Schlafmittel sind Hopfen, Baldrian und Melisse. Es gibt auch einige, die auf Sauerkirschen wegen des Melatonins schwören. Bananen, Mandeln und warme Milch mit Honig sind ebenfalls beliebt – Not macht eben erfinderisch und bevor zu chemischen Schlafmitteln gegriffen wird, ist es doch immer besser, es auf natürlichen Weg zu versuchen.
Aber die Schlafbeere ist bei uns nicht bekannt
Ein natürliches Schlafmittel, welches in den meisten Artikeln zum Thema seltener vorkommt, ist die sogenannte Schlafbeere. Ashwagandha ist der Fachbegriff, Winterkirsche wird sie auch genannt. Die Pflanze liebt Wärme und kommt in Afrika ebenso vor wie im Mittelmeer-Raum und Asien.
Was macht die Schlafbeere zu einem Heilmittel?
Auch wenn die Bekanntheit der Pflanze noch nicht wirklich zu uns geschwappt ist, in der Ayurveda-Medizin werden die heilenden Wirkungen des Gewächses seit Jahrtausenden geschätzt. Die soll für eine höhere Toleranz gegenüber Stress sorgen, generell den Umgang mit Ängsten und Unruhezuständen erleichtern. Sogar die Gedächtnisleistung soll angekurbelt werden, doch wir konzentrieren uns auf die Wirkung auf unseren Schlaf. Extrakte aus Blättern und Wurzeln haben bei Tierversuchen Auswirkungen auf den Schlaf gezeigt. Mäuse konnten schneller einschlafen und länger durchschlafen – die Schlafqualität blieb unverändert. Das klingt doch großartig, oder? Doch welche Wirkstoffe sorgen für diesen Effekt? Forschern zufolge sei die chemische Verbindung Triethylenglycol dafür verantwortlich. Diese wurde medizinisch bislang noch nicht eingesetzt. Ein Hoffnungsschimmer für alle, die von Schlafstörungen geplagt sind?
Ja und Nein! Zwar seien Nebenwirkungen nicht bekannt, wie etwa Abhängigkeit. Dennoch muss das ausreichend medizinisch belegt werden. Denn so gut wurde sich mit dem indischen Ginseng, wie er auch genannt wird, nicht beschäftigt. Ob diese Pflanze tatsächlich zahlreiche schwere Erkrankungen wie Krebs vorbeugen oder gar heilen kann, wie manchmal behauptet, ist allerdings fraglich. Wie nehme ich die Schlafbeere ein? Entscheidet Ihr Euch dafür, es einfach mal auszuprobieren, könnt Ihr auf ein Pulver oder auf Kapseln zurückgreifen. Erfahrungsberichten zufolge trete der Effekt schnell ein, das heißt, die Müdigkeit folgt bereits kurz nach der Einnahme. Wie schon beschrieben, könnten Nebenwirkungen auftreten, die noch nicht bekannt sind. Wichtig ist außerdem, dass der Müdemacher nicht eingenommen wird, wenn Maschinen bedient werden. Bei einer Autofahrt kann es zum lebensgefährlichen Sekundenschlaf kommen, hier ist ebenfalls Vorsicht geboten.
Was gibt es beim Kauf zu beachten?
Günstige Produkt enthalten teilweise kaum Wirkstoff. Ein genauerer Blick auf die Inhaltsstoffe lohnt sich in jedem Fall, denn es muss sich um Withania Somnifera handeln.
Die Winterbeere als Wunderheilmittel?
Nein, es sollte sich in eine rundum gesunde Lebensweise eingliedern. Bewegung und frische Luft sind ebenso wichtig wie eine ausreichende Schlafhygiene. Vielleicht geht Ihr auch unregelmäßig schlafen, nutzt abends elektronische Geräte oder verhaltet Euch nicht entsprechend Eures Schlaftypens. Wer eine krankhafte Form von Insomnie hat, kann diese nicht nur mit Schlafbeeren behandeln. Auch andere Erkrankungen sollten nicht nur pflanzlich mit der “Wunderbeere” behandelt werden.
Fazit: Nur esoterische Spinnerei oder erwiesene Wirkung?
Die Winterkirsche ist sicherlich unterstützend gut bei leichteren Problemen. Doch meiner Meinung nach steckt hinter allen anderen Krankheiten immer eine Ursache, die es nachhaltig zu bekämpfen gilt. Vielleicht ist der Schlaf so schlecht, weil in der Nacht Atemaussetzer auftreten? Oder die Psyche macht auf sich aufmerksam, weil der Stress im Job einfach unerträglich wird. Es gibt unzählige Präparate auf dem Markt, die teilweise wahre Wunder versprechen. Von den Verkäufern selbst. Und wenn die Präparate wirklich gegen Krebs und Demenz gleichzeitig helfen würden, wäre die Schulmedizin ja längst überflüssig. Also: Immer hinterfragen, die Wirkung von Nebenwirkungen abwägen und einen Blick auf die Inhaltsstoffe werfen. Sprecht die Einnahme mit einem Arzt ab, bevor Ihr blind zu natürlichen oder chemischen Mitteln greift.
Wir hoffen, dass Ihr in jedem Fall zu einem guten Schlaf findet, ob mit einer Umstellung der Schlafgewohnheiten, mithilfe eines Arztbesuches oder der Einnahme des Winterkirsch-Extraktes.
(Bild: Symbolbild)