„Aschenputtel“, „Die Sternentaler“, „Frau Holle“ – wer erinnert sich nicht an die zahlreichen Geschichten, die unsere Eltern erzählten, wenn es für uns Zeit war nach einem langen Tag des Rumtollens, Entdeckens und Erlebens Schlafen zu gehen. Meist war man noch viel zu aufgeregt von den vielen Eindrücken des Tages, um ins Bett gehen zu wollen. Aber was uns immer beim Einschlafen geholfen hat, waren die allabendlichen Gutenachtgeschichten. Die wildesten, abenteuerlustigsten Welten werden entdeckt, Geheimnisse ergründet und Traumschlösser errichtet.
Während sich manche Eltern gerne Schlafgeschichten selbst ausdenken, brauchen andere ein wenig Inspiration. Dabei kann man natürlich einerseits auf die altbewährten Märchen der Brüder Grimm zurückgreifen, die immer noch bezaubern und faszinieren, obwohl sie schon über 200 Jahre alt sind. „Hänsel und Gretel“, „Schneewittchen“ und „Dornröschen“ gehören wahrscheinlich zu den bekanntesten Märchen. Die 1812 erstmals erschienenen „Kinder- und Hausmärchen“ enthalten noch viele weitere Erzählungen, die sich als Schlafgeschichten für die Kleinen eignen. Beispielsweise erzählt das Märchen „Der süße Brei“ die Geschichte von einem armen Mädchen und seiner Mutter, das von einer alten Frau einen Zaubertopf geschenkt bekommt, der sie bei der Nennung eines Zauberwortes mit süßem Hirsebrei versorgt. Die Mutter jedoch vergisst die magischen Worte, sodass der Brei immerzu weiter kocht, bis schließlich die ganze Stadt in Brei versinkt. Als das Töchterchen heimkommt, spricht sie die Zauberworte, sodass der Brei aufhört zu kochen. Wer nun wieder durch die Stadt wollte, der musste sich hindurchessen.
Zu den bekanntesten Tiermärchen der Brüder Grimm zählt das Märchen vom Wolf und den sieben Geißlein, die auf den Rat der guten Mutter hören und den Wolf nicht ins Haus lassen. Dieser schafft es jedoch, sie zu überlisten und bewegt die sieben Geißlein dazu, die Tür zu öffnen. Das jüngste der Geißlein kann sich in der großen Standuhr verstecken und als die Mutter zurückkehrt, sucht sie zusammen mit dem befreiten Geißlein den Wolf. Sie können die sechs kleinen Geißlein aus dem Bauch des Wolfes unversehrt befreien. Dem Wolf jedoch legen sie Steine in den Bauch, und als dieser zum Trinken an den Brunnen geht, wird er von der Last der Steine hineingezogen.
Beliebt sind auch die Märchen von Hans Christian Andersen wie „Die Prinzessin auf der Erbse“, „Däumelinchen“ und „Des Kaisers neue Kleider“, die uns schon selbst als Kinder begeistern und fesseln konnten. Andersen verfasste über 150 Märchen, die in mehr als 100 Sprachen übersetzt wurden. Die Figur der kleinen Meerjungfrau aus dem gleichnamigen Märchen war Vorbild für die bekannte Skulptur im Hafen von Kopenhagen in Erinnerung an Andersen. Neben diesen Klassikern gibt es auch jüngere Erzählungen und Gute-Nacht-Geschichten, die den Kleinen die Schlafenszeit versüßen:
- 1. „Wie kleine Tiere schlafen gehen“ von Anne-Kristin Brügge enthält eine Sammlung von fünf Einschlafgeschichten, bei der sich Erzählung und instrumentale Musik abwechseln. Das Buch ist liebevoll gestaltet und regt zum Mitmachen an.
- 2. „Bobo Siebenschläfer“ ist eine Kinderbilderbuchreihe von Markus Osterwalder. Die Geschichten sind auf den Entwicklungsstand von 2- bis 3-jährigen Kindern ausgerichtet und erzählen die Abenteuer des kleinen Siebenschläfers Bobo. Passend zur Weihnachtszeit: „Bobo Siebenschläfer!“.
- 3. Die etwas andere Schlafgeschichte von Carl-Johan Forssén Ehrlin ist „Das Kaninchen, das so gerne einschlafen will“. Dieses Buch wurde mit Hilfe von psychologischen Techniken so entwickelt, dass es Kindern schnell zum Einschlafen verhelfen soll. Beispielsweise sind imText Wörter markiert, die die Eltern in einem bestimmten Tempo oder einer speziellen Tonhöhe vorlesen sollen.
- 4. Fünf tolle Geschichten können Kinder mit dem Feuerwehrmann Sam und seinem Team in „Meine liebsten Gutenachtgeschichten“ erleben.
- 5. Kleine Pferdefans kommen mit dem stimmungsvollen Geschichtenbuch „Bibi & Tina: Meine liebsten Gutenachtgeschichten“ auf ihre Kosten. Erlebnisreiche Träume garantiert!
- 6. Tolle Einschlafgeschichten mit detailverliebten Illustrationen finden sich in „Der kleine Mondbär sagt Gute Nacht“ von Rolf Fänger. Eine beruhigende Geschichte für die Kleinen, die sanft und friedlich in tiefen Schlaf versinken können.
- 7. Hier haben nicht nur Kinder ihren Spaß: „Alle müssen gähnen“ von Anita Bijsterbosch ist ein lustiges Gute-Nacht-Buch mit großen Klappen zum Mitgähnen.
- 8. Entzückend illustriert und erzählt sind die Geschichten um „Maluna Mondschein – die kleine Gutenacht-Fee“ aus dem Zauberwald von Andrea Schütze. Gehen Kinder ohne Meckern ins Bett, bringt ihnen Maluna in der Nacht ein Feengeschenk.
Ein Kinderbuch, das die Kleinen begeistern und mitreißen wird! - 9. „Gute Nacht, kleiner Stern“ von Susanne Lütje erzählt eine malerische Gute-Nacht-Geschichte mit Reimen zum Mitsprechen.
- 10. Das darf in der Aufzählung nicht fehlen: „Unser Sandmännchen – Gute-Nacht-Geschichten“. Die literarische Figur des Sandmanns existiert seit Jahrhunderten in verschiedenen Erzählungen, beispielsweise bei Hans Cristian Andersen und E.T.A. Hoffmann. Den meisten wird die Figur jedoch eher aus der gleichnamigen Kindersendung bekannt sein, die uns seit den 50er Jahren angenehme Träume schenkt. Für Sandmann-Fans sind diese Gute-Nacht-Geschichten ein echtes Muss!
Hast Du schon einmal Deinem Kind aus den genannten Büchern vorgelesen oder kennst Du eine der Schlafgeschichten noch selbst aus Deiner Kindheit? Dann teile uns das doch in den Kommentaren mit!