Was passiert eigentlich, wenn wir schlafen? Dass wir im Schlaf verschiedene Phasen durchleben, dürfte ja inzwischen bekannt sein. Auch, wenn wir davon meistens nichts mitbekommen, wechseln wir während des Schlafens zwischen 4 bis 6 Phasen. Jede dieser Phasen ist essentiell, damit wir gut, gesund und vor allem erholsam schlafen können.
Selbst, wenn manche Menschen scheinbar friedlich und ruhig schlafen, passiert in ihren Körpern dabei ganz schön viel. Gewisse Prozesse laufen ab – und das immer wieder auf’s Neue. Die Schlafphasen werden in einem Zyklus hintereinander wiederholt, wobei ein Zyklus ca. 90 Minuten in Anspruch nimmt.
Üblicherweise schlafen wir ca. 6 bis 8 Stunden – oder zumindest sollten wir das. In diesem Zeitraum kann sich dieser Zyklus, den man auch Schlafrhythmus nennt, oft wiederholen. Ich möchte euch die Schlafphasen jetzt genauer vorstellen und euch am Ende ein paar interessante Informationen und Tipps geben, wie ihr sie für euch nutzen könnt!
Die Schlafphasen im Überblick
Stadium I - Die Einschlafphase: Wie der Name dieser Phase bereits verrät, ist dies der Zeitraum, in dem wir einschlafen. Ihr kennt das bestimmt – man wird immer müder und entspannter. Am nächsten Morgen kann man sich nicht einmal mehr daran erinnern, wann oder wie genau man eigentlich eingeschlafen ist. Das liegt daran, dass der Körper langsam, aber sicher herunterfährt und die bewusste Wahrnehmung nachlässt. Oft kommt es deshalb vor, dass man während dieser Phase das Gefühl hat, man würde Fallen. Die Atemzüge werden weniger, der Pulsschlag wird langsamer. In dieser Phase können uns schon die leichtesten Störungen wieder aufwecken.
Stadium II – Die Leichtschlafphase: Ungefähr die Hälfte unseres Schlafes verbringen wir im Leichtschlaf. Die Leichtschlafphase nimmt im Schlafrhythmus den größten Anteil (ca. 30 bis 60 Minuten) ein. Der Körper wird in dieser Phase noch weiter entspannt und der Herzschlag sowie die Atmung verlangsamen sich immer weiter.
Stadium III – Übergang in den Tiefschlaf & Stadium IV – Tiefschlaf: Diese beiden Schlafphasen werden oft zusammengefasst. Auch hier verrät der Name schon viel, denn in dieser Phase ist unser Schlaf besonders tief. Hier findet auch die größte Erholung für unseren Körper statt. In dieser Phase liegt man zumeist regungslos im Bett. Die Tiefschlafphasen werden kürzer, je öfter sich der Zyklus wiederholt.
REM-Schlaf: Diese Phase unterscheidet sich sehr stark von den anderen Schlafphasen. Aber erstmal zur Erklärung des Namens – REM steht für Rapid Eye Movement, was ungefähr so viel heißt, dass sich unsere Augen in dieser Phase sehr schnell bewegen. Das liegt daran, dass dies die Phase ist, in der wir am meisten träumen. Deshalb nennt man diese Phase auch oft Traumphase. Hier ist die Gehirnaktivität beschleunigt, denn in der REM-Phase werden Sinneseindrücke und Informationen verarbeitet.
Schlafphasen – Gut zu wissen!
Da wir jetzt wissen, wie der Schlaf wirklich funktioniert, könnte man sich natürlich fragen – Und jetzt? Ich habe hier noch ein paar interessante Informationen über die Schlafphasen, die ich euch natürlich nicht vorenthalten konnte. Vielleicht ist ja der ein oder andere Fakt dabei, den ihr noch nicht kennt.
Ihr kennt doch bestimmt jemanden, der im Schlaf redet. Oder redet ihr vielleicht sogar selbst im Schlaf? Man könnte bei diesem Phänomen davon ausgehen, dass es in der Traumphase stattfindet und die schlafende Person uns ihre Träume erzählt. Aber falsch gedacht! Sprechen im Schlaf (auch Somniloquie genannt) findet fast ausschließlich in der Tiefschlafphase statt. Genauso ist es übrigens auch mit dem Schlafwandeln (auch Somnambulismus genannt).
Kennt ihr das, wenn ihr morgens aufwacht und euch so gar nicht fit fühlt? Das liegt dann wahrscheinlich daran, dass ihr in einer der Tiefschlafphasen aufgewacht seid. In dieser Phase kann es in der Regel ziemlich schwer werden, jemanden aufzuwecken. Passiert es doch, dauert es meistens sehr lange, bis man wieder bei vollem Bewusstsein ist.
Oft erinnert man sich am nächsten Morgen nicht mehr an seine Träume. Auch das hat damit zu tun, in welcher Schlafphase man wach wird. Erwischt der Wecker eine REM-Phase, erscheinen uns die Bilder der letzten Nacht oft noch greifbar vor Augen, bei den anderen Phasen haben wir meistens keine Erinnerung mehr an unsere Träume und es kommt uns oft fälschlicherweise so vor, als hätten wir überhaupt nicht geträumt.
Die REM-Phase verbirgt aber noch ein weiteres Phänomen – die Muskelatonie. Das bedeutet, dass die Muskeln in dieser Phase nahezu komplett erschlaffen und der Körper „natürlich gelähmt“ ist. Das soll verhindern, dass man sich verletzt, wenn man zu intensiv träumt. An sich also eine gute Sache. Wacht man allerdings in dieser Phase auf, kann es dazu kommen, dass man eine sogenannte Schlafparalyse erlebt. Auch, wenn man sich bewegen möchte, klappt es nicht, da die Muskeln immer noch erschlafft sind. Passiert das noch dazu in Kombination mit Albträumen, kann man schnell in einen Panikzustand verfallen. Eigentlich muss man aber keine Angst haben, da dies ein vollkommen natürlicher Körperprozess ist.
Der Schlüssel für einen guten Start in den Tag klingt eigentlich ganz einfach – man muss nur in der richtigen Schlafphase, der Leichtschlafphase, aufwachen. Schaffen wir das, fällt es uns meistens eher leicht, aus dem Bett zu kommen und wir fühlen uns direkt fit und wach. Es gibt inzwischen auch spezielle Wecker und Apps, die uns das erleichtern sollen.
Ich hoffe, ihr konntet ein paar hilfreiche Tipps und nützliche Informationen mitnehmen. Schlaft gut!