Hallo, ihr Lieben. Ich hoffe, ihr habt alle gut geschlafen. Das ist ja manchmal gar nicht so einfach. Ich nehme an, die meisten von euch schlafen nachts, wenn es draußen dunkel ist. So sollte es ja auch eigentlich sein, denn diesen Rhythmus gibt uns die Natur vor. Auch die innere Uhr ist so gestellt, dass der Mensch am besten in der Nacht schläft. Ich habe einige Bekannte, die Schichtarbeiter sind und sich öfter mal über schlechten oder zu wenig Schlaf oder sogar Schlafprobleme beschweren. Der Sache wollte ich auf den Grund gehen und deshalb habe ich mich gefragt – ist es nicht eigentlich egal, wann wir schlafen, solange wir nur genug Schlaf bekommen? Anscheinend spielt auch der Tag-Nacht-Rhythmus eine große Rolle in Sachen Schlafqualität. Deshalb möchte ich euch im Folgenden einmal näher erläutern, wieso besonders Schichtarbeiter oft unter Schlafproblemen leiden. Natürlich habe ich auch hier wieder einige Tipps und Tricks für euch, die hoffentlich dabei helfen, wieder guten Schlaf zu finden.
Das Problem mit der Schichtarbeit
Etwa 12 Prozent der erwerbstätigen Deutschen gehen einer Schichtarbeit nach. Das bedeutet, dass sie wechselnde Arbeitszeiten haben, zu denen Früh-, Spät- und auch Nachtschichten gehören. Hiervon ist zum Beispiel die Arbeit im Krankenhaus oder auch bei der Polizei betroffen. So ist es oft so, dass Menschen nachts arbeiten müssen und am Tag schlafen. Das stellt betroffene Arbeitskräfte vor zwei große Probleme – zum einen müssen sie sich nachts wach halten und zum anderen müssen sie es schaffen, tagsüber genügend Schlaf zu finden. Das ist für die meisten eine ziemliche Umstellung. Auch unserer sogenannten inneren Uhr gefällt das gar nicht, denn sie geht mit dem Tag-Nacht-Rhythmus synchron. So haben Menschen in der Regel zwischen 2 und 5 Uhr nachts das größte Schlafbedürfnis – das steht natürlich im Konflikt zu der Arbeit in Nachtschichten. Im Vergleich zu Menschen, die tagsüber und nicht schichtweise arbeiten, fehlen Schichtarbeitern im Schnitt etwa zwei Stunden Schlaf pro Tag.
Wie bereits erwähnt, müssen Schichtarbeiter lernen, ihr Schlafbedürfnis zu verlagern und den Schlaf am Tag regelrecht herbeizwingen. Hinzu kommt, dass man als Schichtarbeiter ja nicht nur innerhalb einer Schicht arbeitet, sondern die verschiedenen Schichten auch abgewechselt werden. Kann man sich überhaupt daran gewöhnen? Einige Forscher gehen davon aus, dass es in etwa 3 Jahre braucht. Das ist eine ganz schön lange Zeit. Allerdings gibt es auch Forscher, die davon überzeugt sind, dass sich der menschliche Körper nie an diese unregelmäßigen Schlafzeiten gewöhnen kann. So kann es schnell dazu kommen, dass ein permanenter Schlafentzug entsteht, was sich natürlich auch negativ auf die Gesundheit auswirkt. Deshalb sind Schichtarbeiter in der Regel auch anfälliger für Krankheiten. Doch nicht nur der fehlende Schlaf ist ein großes Problem für Schichtarbeiter. Oft verursacht das Arbeiten in Schichten auch Probleme im sozialen und familiären Umfeld.
Durch die Schichtarbeit wird nicht nur die Schlafdauer erheblich verkürzt. Oft kommt es auch zu Schwierigkeiten mit dem Ein- und Durchschlafen, da man eben keinen festen Rhythmus hat, an den sich der Körper gewöhnen kann. Wenn man am Tag schläft, wird der Schlaf insgesamt störanfälliger und erreicht somit nie die Tiefe, die man in der Nacht erhalten würde. Kommen dazu noch anderweitige Schlafstörungen wie beispielsweise Schlafapnoe hinzu, verkompliziert sich alles noch zusätzlich.
Welche Folgen hat man zu befürchten?
Dass sich der dauerhafte Schlafmangel auch auf die Gesundheit und den Alltag auswirkt, dürfte klar sein. Aber was sind eigentlich die genauen Folgen, mit denen Schichtarbeiter leben müssen? Wie bereits erwähnt, ist das Schlafbedürfnis zwischen 2 und 5 Uhr nachts besonders hoch. Auch erfahrene Schichtarbeiter haben in dieser Zeitspanne besonders stark mit Schläfrigkeit zu kämpfen. Diese wirkt sich natürlich negativ auf die Leistungsfähig aus. Auch die Motorik ist beeinträchtigt und natürlich schlägt die Müdigkeit auch auf die allgemeine Stimmung aus. Je nach Beruf ist das natürlich nicht gerade vorteilhaft. Diese Schläfrigkeit kann aber auch für andere gefährlich werden. Sekundenschlaf ist die Ursache für rund ein Viertel aller Unfälle im Straßenverkehr. Auch sind Schichtarbeiter eher anfällig für Erkrankungen, die auch in Dimensionen wie Magengeschwüre und Krebs reichen können. Natürlich leidet auch die generelle Lebensqualität unter dem Schlafmangel und der Schichtarbeit. Man fühlt sich ausgeschlossen und isoliert, da man einen ganz anderen Tagesrhythmus als Bekannte, Freunde und auch die eigene Familie hat. Oft fehlt die Zeit für Familie und Freunde, aber auch alltägliche Besorgungen kommen zu kurz.
Was kann man dagegen tun?
Die Schichtarbeit komplett abzuschaffen ist unmöglich. Viele Einrichtungen brauchen extra lange Service Zeiten und müssen rund um die Uhr erreichbar sein, so zum Beispiel ein Krankenhaus oder auch die Feuerwehr. Es gibt auch Unternehmen, bei denen ein Stillstand der Anlagen zu erheblichen Folgen führen würde. Gerade im Flugverkehr oder auch bei Chemieanlagen ist das wichtig. So ist es auch zwangsläufig notwendig, dass es Schichtarbeiter geben muss. Seid ihr vielleicht selbst Schichtarbeiter oder kennt jemanden, der im Schichtsystem arbeitet? Vielleicht können euch einige der folgenden Tipps ja helfen:
Es kommt natürlich immer darauf an, in welchem Berufsfeld man tätig ist. Für jemanden, der im Krankenhaus arbeitet, müssen natürlich andere Bedingungen erfüllt werden, als für jemanden, der am Fließband arbeitet. Um zu versuchen, die Arbeitssituation erträglicher zu machen, müsste man die Maßnahmen natürlich an das genaue Arbeitsumfeld anpassen. Dennoch gibt es einige generelle Tipps, die ich euch natürlich nicht vorenthalten möchte. Wenn es möglich ist, sollte man nach vorne rotieren. Das heißt, man sollte mit einer Frühschicht anfangen, dann eine Spätschicht, dann eine Nachtschicht und anschließend eine Woche frei. Hält man sich an diesen Rhythmus, fällt die Umstellung meistens leichter. Das ist aber leider nicht immer möglich.
Arbeitet man dauerhaft Nachtschichten, sollte man diesen Rhythmus auch an freien Tagen beibehalten und zur gewohnten Zeit schlafen gehen. Für Nachtschichtler kann es auch hilfreich sein, den Arbeitsplatz gut zu beleuchten. Mindestens 300 Lux sollte die Lichtquelle dabei haben, damit sie über nächtliche Tiefpunkte hinweghelfen kann. Während der Nachtschicht sollte man nicht zu viel Koffein zu sich nehmen. Tritt man dann im Tageslicht den Heimweg an, kann man eine Sonnenbrille aufsetzen, um zu vermeiden, dass der Körper sich auf den Tag einstellt. Zuhause sollten die Zimmer dann verdunkelt werden. Ein festes Ritual nach der Arbeit kann auch helfen, den Körper auf die kommende Schlafenszeit einzustellen. Ich hoffe jedenfalls, dass diese Tipps euch helfen konnten. Lasst mich doch wissen, ob ihr vielleicht noch den einen oder anderen Trick auf Lager habt, wie man auch trotz Schichtarbeit genügend und vor allem erholsamen Schlaf bekommt. Bis zum nächsten Eintrag!