Da kauften wir jahrelang teure Cremes, Shampoo und Haarkuren, obwohl es so einfach sein kann. Schlaf, wie auch sonst, soll uns in der Nacht zu einer besseren Haut und nicht zuletzt zu schöneren Haaren verhelfen. Wie sich unser Körper in der Nacht selbst regenerieren kann und ob es wirklich klappt, erfahrt Ihr im folgenden Artikel.
Der Mythos Schönheitsschlaf
Du hast die Haare schön! Dass Schlaf essenziell für alle Prozesse des Körpers ist und wir ohne ihn nicht überleben können, ist ja mittlerweile bekannt. Manch einer geht allerdings noch einen Schritt weiter und assoziiert den Schlaf mit schöneren Haaren und einer gesünderen Haut. Wenn ich ehrlich bin, blicke ich morgens nur sehr ungerne und zögerlich in den Spiegel. Generell brauche ich selbst nach einer erholsamen Nacht eine ganze Weile, bis ich zu mir komme. Ein lustiges Beispiel in dem Zusammenhang ist die Milch, auf die ich morgens eher verzichte, weil das Aufmachen des Verschlusses praktisch nie unfallfrei klappt. Bei mir muss sich die Schönheit im Laufe des Tages erst entfalten.
Schlechter Schlaf hinterlässt seine Spuren
Tatsächlich sieht man sofort, wenn die Nacht nicht erholsam oder zu kurz war. Blässe, trockene Haut und Augenringe sind nur einige der sichtbaren Begleiterscheinungen. Doch wie entstehen eigentlich Augenringe? Schlafen wir wenig, trinken wir Alkohol oder rauchen viel, verliert unser Blut Sauerstoff. Sauerstoffarmes Blut ist dunkler als solches mit ausreichendem Anteil an Sauerstoff. Da wir im Augenbereich wenig Fett haben und die Haut dort sehr dünn ist, erscheinen die dunklen Augenringe. Um Augenringen vorzubeugen, helfen eine gesunde und ausgewogene Ernährung und viel Wasser, besonders Mineralwasser. Eine ausreichende Pflege der Haut, besonders im Bereich der Augen mit spezieller Feuchtigkeitscreme ist in jedem Fall zusätzlich empfehlenswert.
Schönere Haut und Haare wegen langem Schlaf?
Wir haben erfahren, wie Schlafmangel und Ähnliches direkte Auswirkungen auf unsere Haut haben. Aber funktioniert das auch umgekehrt? Können wir uns schön schlafen? Schlafforscher Jürgen Zulley im Interview mit der Welt bestätigt die These: „Im Schlaf wird ein Wachstumshormon ausgeschüttet, das dafür sorgt, dass sich unsere Haut regenerieren kann“. Es werden also neue Zellen gebildet. Cremes mit bestimmten Inhaltsstoffen wie Ribonukleinsäure unterstützen diesen Prozess in der Nacht. Konkret gesagt: Ausreichender und erholsamer Schlaf beeinflusst unsere Haut und unsere Haare direkt.
Nicht nur zum Schlafen nötig: Die Wunderwaffe
Das Schlafhormon wird, wie der Name schon vermuten lässt, während des Schlafs ausgeschüttet. Soweit nichts Neues. Das Besondere aber: Mit seiner antioxidativen Wirkung wirkt es gegen freie Radikale und Umwelteinflüsse wie UV-Strahlung. Da unsere Haut nachts mehr Pflegestoffe aufnimmt, empfehlen sich bestimmte Nachtpflegeprodukte, die abends vorm Schlafengehen aufgetragen werden. Weil unsere Haut am Tag andere Bedürfnisse als in der Nacht hat, gilt es besonders darauf zu achten. Nicht anders verhält es sich mit unseren Haaren. Die brauchen Vitamine, Mineralien und Hormone. Wir sollten daher Haarpflegemittel abends auftragen und über die Nacht einwirken lassen.
Mein Selbstversuch im Alltag
Bei der Recherche zum Thema hörte ich immer wieder von Experten, die ihre Ergebnisse anhand von Studien belegten. Soweit so gut. Ich möchte mich aber selbst überzeugen lassen und starte ein kleines Experiment, das wie folgt aussieht: Unter der Woche werde ich jeweils nur 6 Stunden schlafen, das trifft sich in Hinblick auf mein Lernpensum ohnehin gut. Am Wochenende schlafe ich so lange, bis ich von selbst aufwache. Meistens zwischen 9 und 10 Stunden. Und da geht es auch schon los. Die erste Nacht war kurz. Sehr kurz. Für mich als Langschläfer eine absolute Qual, wenn nach 6 Stunden Schlaf der Wecker klingelt und ich auch noch sofort in die Gänge kommen muss, ohne minutenlang regungslos im Bett liegen zubleiben. Da ich aber meinen Versuch nicht vergessen möchte, geht mein erster Blick zum Spiegel. Alles ist noch leicht verschwommen, wach bin ich noch nicht wirklich. Doch was ich sehe, ist nicht überraschend. Falten unter den Augen, ein blasser Teint, leichte Augenringe. Die Haare wirken auf den ersten Blick normal, auf den Zweiten jedoch deutlich trockener und strapazierter als sonst. Auch mein Gesicht fühlt sich sehr trocken an, sodass ich es mit einer leichten Tagescreme pflege. Um es kurz zu machen: Jede Nacht, die ich weniger schlief, brachte, mehr unangenehme Begleiterscheinungen hervor. Abgesehen vom unangenehmen Gefühl, was einen umgibt, den Kopfschmerzen und der verminderten Reaktionszeit, wurde die Haut immer blasser und trockener.
Dementsprechend ungewohnt waren dann die Tage, an denen ich ausschlief. Grundsätzlich ist das für den Schlafrhythmus Gift. Zwar können es sich die meisten nicht erlauben, an den Wochentagen genauso lang zu schlafen wie am Wochenende, dennoch ist es die gesündeste Form des Schlafes.
Zum Abschluss: Haare und Gesicht profitieren von langem Schlaf
Wir sollten mehr auf unsere Organismen im Körper vertrauen, die vieles schon ganz automatisch reparieren können. Gibt uns der Körper das Signal zum Schlafengehen, sollten wir das auch ernst nehmen. An dieser Stelle möchte ich auch noch unbedingt erwähnen, wie gerne ich mich mit dem faszinierenden Thema Schlaf beschäftige. Für mich ist es immer wieder faszinierend, was ganz unbewusst und automatisiert im Schlaf passiert. Ob es nun das Verarbeiten von Eindrücken, das Verfestigen von Gelerntem oder das Regenerieren von Haut und Haar ist. Habt Ihr auch schon mal Erfahrungen zum Thema gemacht oder bemerkt, wie sich Schlaf auf Eure Haut und Haare auswirkt? Ich freue mich über Eure Kommentare!