Wie man im Schlaf ein Trauma verarbeiten kann

Wie man im Schlaf ein Trauma verarbeiten kann

Hallo, ihr Lieben. Habt ihr gut geschlafen? Der Schlaf ist eine faszinierende Sache, wie ich schon beim Schreiben vieler Blog Artikel feststellen konnte. Neulich bin ich auf etwas gestoßen, dass mich mal wieder komplett überrascht hat, man lernt nun mal nie aus. Es soll hier um das Verarbeiten von Traumata gehen – und das im Schlaf! Wäre schön, wenn das wirklich funktioniert, denn mit Traumata ist nicht zu spaßen. Damit wir alle auf dem gleichen Stand sind, erkläre ich nochmal kurz, was ein Trauma überhaupt ist. Als Trauma bezeichnet man in der Psychologie eine seelische Verletzung. Ein traumatisierendes Ereignis kann eine starke psychische Erschütterung nach sich ziehen, die dem Betroffenen auch lange danach zu schaffen machen kann. Oft braucht es lange intensive Therapie, um ein Trauma richtig und komplett verarbeiten zu können. Kann Schlaf da wirklich helfen?

Schlaf in den ersten 24 Stunden…

Birgit Kleim von der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich sagt – Ja, das geht. Laut ihrer Studie soll es helfen, in den ersten 24 Stunden nach einem traumatischen Erlebnis zu schlafen, um das Trauma so besser verarbeiten zu können. Die meisten Betroffenen werden wohl Schwierigkeiten haben, unmittelbar nach einem verstörenden Ereignis zu schlafen. Schaffen sie es trotzdem, soll sich das positiv auswirken und auch das Risiko für eine Posttraumatische Belastungsstörung (PBTS) soll sinken. In Kleims Studie wurden insgesamt 71 Personen getestet. Diesen Probanden wurde ein verstörender Film vorgeführt. Ein Teil der getesteten Gruppe sollte nach dem Anschauen eine Nacht im Labor schlafen, der andere Teil sollte erst nach 24 Stunden wieder schlafen.

Die gesamte Probanden Gruppe sollte während sieben Tagen nach dem Anschauen des Films ein Tagebuch führen, in dem wiederkehrende Erinnerungen dokumentiert werden sollten. Ähnlich wie bei sogenannten Flashbacks, mit denen Menschen, die an einer posttraumatischen Belastungsstörung leiden, zu kämpfen haben, tauchten auch hier immer wieder Bilder vor dem inneren Auge auf. Diese Bilder versetzten die Studienteilnehmer wieder zurück in die negativen Gefühle, die bereits beim Anschauen des Videos vorhanden waren. Die Studie zeigte, dass sich die Erinnerungen beider Gruppen unterscheiden. Die Personen, die nach dem Film schliefen, hatten weniger und weniger belastende Erinnerungen, als die Personen, die noch wach blieben.

…hilfreich oder nicht?

Diese Studie ist ja eigentlich relativ aussagekräftig und zeigt, dass es durchaus helfen kann, in den ersten 24 Stunden nach einem traumatisierenden Ereignis zu schlafen. Allerdings ist man sich in der Forschung bislang noch uneinig, inwiefern das wirklich stimmt. Frühere Studien haben nämlich gezeigt, dass ein Schlafentzug belastende Erinnerungen mildern kann. Das steht ja im genauen Gegensatz zur eben erläuterten Studie. Aber was stimmt denn jetzt eigentlich wirklich? Kleim verteidigt ihre Ergebnisse damit, dass man im Schlaf zwar Informationen abspeichere, aber die damit verbundenen negativen Assoziationen und Erinnerungen abbaue, sodass die Erinnerung insgesamt weniger belastend sei.

Schlaf kann helfen, Emotionen abzuschwächen, die mit bestehenden Erinnerungen verknüpft sind. Einfach mal eine Nacht darüber zu schlafen, kann also wirklich helfen. Oder zumindest nicht schaden. Allerdings verläuft der Prozess dieser Verarbeitung eher über mehrere Nächte, sodass man dem ganzen wohl ein bisschen Zeit geben sollte. Bisher gibt es wenige Empfehlungen zu frühen Behandlungen traumatisierter Menschen und zum Umgang in der Anfangsphase, deshalb sehen viele Schlaf als eine frühe und vor allem natürliche Präventionsstrategie. Oft werden bei Trauma Patienten Medikamente eingesetzt. Schlaf als natürliches Hilfsmittel ist dagegen natürlich viel gesünder und auch leichter zu bekommen.

Tipps zum Einschlafen?

Ich würde jedem dazu raten, es einfach mal zu probieren. Schaden kann es ja schließlich nicht. Natürlich ist es wahrscheinlich sehr schwer, nach einem traumatisierenden Ereignis zur Ruhe zu kommen und einzuschlafen. Aber Schlaf ist essentiell, nicht nur für die Verarbeitung von Traumata. Im Schlaf kann sich der Körper regenerieren und neue Kraft schöpfen. Das ist natürlich auch für Menschen, die mit einem Trauma zu kämpfen haben, wichtig. Deshalb habe ich mich mal umgesehen und versucht, Einschaftipps, die für Trauma Patienten entwickelt wurden, zu finden. Dabei bin ich auf die 5 – 4 – 3 – 2 – 1 - Übung gestoßen:

Diese Übung wird zum einen angewendet, um Flashbacks, Grübel- und Panikattacken zu stoppen, sie eignet sich aber auch gut, um in den Schlaf zu finden. Zum Schlafen ist es natürlich von Vorteil, wenn man dabei liegt. Zunächst sollte man versuchen, eine bequeme Position zu finden. Man sollte gerade und nicht verkrampft liegen. Diese Übung spricht die Sinne an, denn als erstes soll man sich darauf konzentrieren, was man sieht. Hier soll man im ersten Durchgang 5 Dinge aufzählen, was man entweder mit ruhiger Stimme oder auch nur in Gedanken tun kann. Danach geht es um 5 Dinge, die man hört. Dann zählt man 5 Dinge auf, die man spürt. Im zweiten Durchgang funktioniert alles genauso, nur, dass man diesmal jeweils nur 4 Dinge aufzählt. Die Prozedur geht so lange, bis man jeweils nur noch eine Sache aufzählt. So soll man sich gut von schwierigen und stressigen Gedanken und Situationen ablenken können.

Auch der sogenannte sichere Ort ist eine verbreitete Strategie zur Trauma Bewältigung. Hierzu sollte man sich möglichst ausführlich einen Ort vorstellen, an dem man sich sicher fühlt. Wie sieht es dort aus? Welche Farben gibt es? Was hört man dort? Am besten ist es, sich diesen Ort so genau wie möglich vorzustellen. Wenn die Gedanken anfangen zu kreisen oder wenn einen Flashbacks einholen, kann man sich an seinen sicheren Ort flüchten. Das kann auch beim Einschlafen helfen.

Das wichtigste ist natürlich, dass man sich zu nichts zwingen sollte. Man sollte dem Körper die Zeit geben, die er braucht. Selbst, wenn man in der Anfangszeit kaum oder nur schlecht schläft, wird sich der Körper mit der Zeit holen, was er braucht. Deshalb sollte man versuchen, sich nicht allzu viele Gedanken über den Schlaf zu machen. Natürlich habe ich aber noch einige Tipps, die euch hoffentlich dabei helfen, zur Ruhe zu kommen und einzuschlafen. Weitere Tipps und Tricks findet ihr übrigens in unserem Ratgeber zum Thema Besser Schlafen.

Man sollte in der Anfangszeit versuchen, ohne Medikamente auszukommen. Auch auf Koffein sollte man verzichten, damit sich der Körper gut erholen kann. Meistens stellen sich Hausmittel als viel effektiver heraus und gesünder ist es sowieso. Ein entspanntes Bad, eine heiße Milch mit Honig oder auch ein (nicht zu spannendes) Hörbuch helfen mir zum Beispiel immer. Man sollte, gerade als Trauma Betroffener, versuchen, regelmäßige Schlafenszeiten und einen geregelten Ablauf einzuhalten, um schnell wieder ins normale Leben zurückzufinden zu können. Ich hoffe jedenfalls, dass ihr niemals in so eine schreckliche Lage geratet. Passt gut auf euch auf und schlaft gut, ihr Lieben!

Elisa Eberhardt

Autor: Elisa

Die Matratzenexpertin und Redakteurin beschäftigt sich nicht nur redaktionell tagtäglich mit dem Thema gesunder Schlaf und hat natürlich bei Dormando Ihre absolute Lieblingsmatratze gefunden. Wenn Sie nicht gerade von neuen Themen für das Bettzeit Magazin träumt, wird die Snooze Taste am Morgen zu ihrem größten Feind. „Meine alte Matratze war so durchgelegen, da musste endlich etwas Neues her. Als ich bei meinen Recherchen zum Thema Matratzen das erste Mal von Viscoschaum hörte, stand schnell fest, dass es unbedingt eine Visco-Matratze werden sollte und ich habe viele in unserem Store getestet. „Mit der Dermapur Matratze bin ich wirklich mehr als zufrieden, sie passt sich perfekt an mich an und ist dabei super soft zum Rücken.“

Post Comments

Kommentar hinzufügen




* Pflichtfelder