Zu Träumen ist für uns etwas ganz normales, etwas was zum Leben dazugehört. Egal ob Tagträumerei oder doch nachts wenn wir tief und fest schlafen: Es ist wie eine Reise in eine andere, ferne Welt, in der alles möglich ist. Doch wie wäre es denn mal einen Blick hinter die Kulissen werfen und sich mal anzuschauen, wie genau diese Vorgänge ablaufen und vor allem sich einer der größten Fragen des Menschen zu stellen: Warum träumen wir eigentlich?
Wie lange dauern Träume?
Gut ein Viertel unseres Lebens verbringen wir mit Träumen. Bei diesem Vorgang ist unser gesamtes Gehirn daran beteiligt. Auch wenn es sich so anfühlen mag, als würde die Zeit, in der man schläft und auch träumt wie im Flug vergehen, so sind Träume kein Schnelldurchlauf. Eine Traumphase kann nämlich bis zu 40 Minuten andauern.
Was passiert mit unseren Körper, wenn wir träumen?
Träumen können wir in jeder Schlafphase. Am häufigsten geschieht dies in der REM-Phase (= rapid-Eye-Movement; schnelle Augenbewegung). Diese Phase macht 20% des Gesamtschlafs aus und beginnt ab der 2. Nachthälfte und kann bis morgens andauern. In dieser Zeit ist unser Gehirn ebenso aktiv wie im Wachzustand, nur ist hier keine Muskelspannung messbar. Werden wir in dieser Phase aus dem Schlaf gerissen, so können wir uns noch an unseren Traum erinnern. Die andere Phase ist die Slow-Wave-Phase, oder aber auch die Tiefschlafphase genannt. Im Gegensatz zur REM-Phase weisen wir hier keine Bewegungen der Augen auf, dafür ist eine gewisse Muskelspannung erkennbar. Werden wir in dieser Phase geweckt, haben wir keinerlei Erinnerung an den Traum. Bei einem Erwachsenen nimmt die REM-Phase ungefähr ein Viertel des Schlafs ein, das sind ungefähr zwei Stunden. Bei den Kindern dagegen sieht es anders aus. Sie verbringen nämlich fünfzig Prozent ihres Schlafes träumend, das liegt daran, dass sie noch viel mehr lernen müssen. Sobald das Kind laufen gelernt hat, wird die REM-Phase kürzer. Ab diesem Punkt nimmt die Zeit, in der sie träumen, nur noch ein Drittel der Schlafenszeit ein. Ab einem Alter von 10 Jahren träumen Kinder genauso viel wie Erwachsene.
Warum träumen wir?
In unseren Träumen verarbeiten wir Geschehnisse, seien es nun Dinge die während des Tages passiert sind oder Ereignisse aus der Vergangenheit. Sie können Sehnsüchte und Wünsche darstellen. Aber auch Alpträume können uns auf Dinge wie verborgene Ängste oder erfolglos verdrängte Probleme hinweisen. Gleichzeitig können sie aber auch eine Art Warnung und somit eine Lehre für uns sein. Man geht davon aus, dass man dadurch in schlimmen Situationen im wahren Leben vorbereitet ist und so schneller eingreifen kann.
Schlaf als Lernhilfe
Auch wird vermutet, dass Träume als eine Lernhilfe gelten. Wie man feststellte, lassen sich Dinge einfacher erlernen, wenn man zwischendurch schläft. Denn im Schlaf überträgt unser Gehirn Informationen aus dem Kurzzeitgedächtnis ins Langzeitgedächtnis, weshalb wir uns Dinge, nachdem wir geschlafen haben, besser merken können.
Eine Pause für unser Gehirn?
Bekanntlich schläft unser Gehirn nie – aber es erholt sich und zwar während wir schlafen. Angeblich gehören die Szenen und Bilder, die wir in unseren Träumen sehen, der Programmierung unserer Gehirnzellen an.
Von was träumen wir?
Diese Frage ist im Grunde genommen noch einfacher zu beantworten. Wir träumen von Dingen, die uns tagsüber beschäftigen, seien es nun nahestehende Personen, der Urlaub, die Arbeit, die Schule oder das Studium, es handelt sich um alltägliche Dinge. Diese wiederholen sich allerdings nicht eins zu eins im Traum, sondern sind eine Mischung aus Erfahrungen häufig mit fantasievollen Neuschöpfungen und neuen Erlebnissen. Unlogische Geschehnisse, die sich in unseren Träumen ereignen, nehmen wir nicht als Widersprüche wahr. Das liegt daran das bestimmt Neuronen in unserem Gehirn, sich im Traum ausschalten und sich somit ‚‚ausruhen‘‘. Dadurch wird unser kritisches Bewusstsein verhindert.
Was können wir nun sagen?
Träume sind also kreativ und dienen also zur Selbstanalyse, da wir im Schlaf Situationen verarbeiten, indem wir sie vertiefen und gewissermaßen noch einmal durchleben. Und dies funktioniert im Schlaf besser als im wachen Zustand, da im Schlaf ein bestimmter Teil des Gehirns am aktivsten ist. Aber ob wir diese Erinnerungen bewusst in unseren Träumen abspielen, ist unklar.