Hallo, ihr Lieben. Der ein oder andere von euch kennt das leidige Thema bestimmt. Alles schläft, einsam wacht… Gerade, wenn man am nächsten morgen früh aufstehen muss oder einen wichtigen Termin hat, ist es besonders ärgerlich, wenn der sonst so erholsame Schlaf sich einfach nicht einstellen will. Hin und wieder kommt das wohl bei jedem vor, bestimmt auch bei euch. Das Einschlafen dauert viel zu lange und man hat das Gefühl, man würde sich endlos hin und her wälzen, ohne, dass man dem Schlaf auch nur ein Stückchen näher kommt. Ist man dann endlich eingeschlafen, ist das aber leider auch nur von kurzer Dauer, denn man wacht ständig auf und hat Schwierigkeiten, richtig durchzuschlafen. Zu guter Letzt wird das ganze Erlebnis davon gekrönt, dass man auch noch viel zu früh aufwacht und sich im Endeffekt noch viel müder fühlt, als man beim zu Bett gehen war.
Diese Symptome (Einschlafstörungen, Durchschlafstörungen, vorzeitiges Aufwachen) fasst man unter dem Begriff Insomnie zusammen. Das bedeutet so viel wie Schlafstörungen oder Schlaflosigkeit. Ungefähr die Hälfte der Menschheit hat ab und zu damit zu kämpfen, allerdings gibt es auch viele Menschen, die chronisch unter Insomnie leiden. Das bedeutet, dass sie länger als ein halbes Jahr von diesen Schlafstörungen geplagt werden. Aber woran liegt das eigentlich? Kann man etwas dagegen tun? Gibt es Tipps und Tricks, die bei Insomnie wirksam sind?
Was sind die Ursachen der Insomnie?
In Deutschland sind ca. 15 bis 35 Prozent von Insomnie betroffen, bei ca. 4 Prozent geht das so weit, dass sich die Schlafstörungen auch auf den Tagesablauf und die Leistungsfähigkeit auswirken. Wer zu wenig schläft, kann sich auch weniger konzentrieren und ist, wie man so schön sagt, neben der Spur. Passiert das nur in Ausnahmefällen, ist das nicht schlimm oder bedenklich. Kommt es allerdings häufiger vor, hat das, wie man sich bestimmt vorstellen kann, auch bedeutende Auswirkungen auf den Alltag. Jetzt frage ich mich… Woher kommt Insomnie eigentlich?
Es gibt verschiedene Arten der Insomnie, die natürlich auch unterschiedliche Ursachen haben. Man unterscheidet zwischen der primären Insomnie und der sekundären Insomnie. Bei ersterer konnten organische und psychiatrische Krankheitsursachen ausgeschlossen werden, bei letzterer wurden sie nachgewiesen.
Da bei der primären Insomnie keine Krankheit zugrunde liegt, wird vermutet, dass hier körperliche Anspannungen oder Verhaltensweisen der Grund für die Schlaflosigkeit sind. Das äußert sich zum Beispiel darin, dass man sich zu viel Druck macht, um einzuschlafen, was mit einem erhöhten Erregungsniveau einhergeht. Auch kreisende Gedanken können das Einschlafen verhindern. Oft ist es dann so, dass betroffene Personen in einer fremden Umgebung besser schlafen können, da sie das eigene Bett eher mit negativen Gefühlen assoziieren, da sie hier schon so viele schlaflose Nächte verbringen mussten. Das führt oft zu einem Teufelskreis – die Angst, wie so oft nicht einschlafen zu können, wird so groß, dass man tatsächlich nicht einschlafen kann. Das wiederholt sich immer und immer wieder. Durch diese Anspannung wird ein erholsamer Schlaf verhindert.
Bei sekundärer Insomnie wird die Schlaflosigkeit durch Krankheiten hervorgerufen oder begünstigt. Diese Erkrankungen können psychischer Natur sein (z.B. Depression, Angststörung), oder auch neurologisch bedingt sein (z.B. degenerative und entzündliche Erkrankungen, Schmerzen). Auch andere Erkrankungen (z.B. Schlafapnoe, Herzinsuffizienz) können der Grund für Schlafstörungen sein. Es gibt auch Menschen, die unter einer idiopathischen Insomnie leiden. Das bedeutet, dass sie ein lebenslanges Unvermögen haben, ausreichend zu schlafen. Das kann zum Beispiel neurologisch bedingt sein. Schlaflosigkeit kann allerdings auch durch Drogenmissbrauch auftreten.
Was kann man bei Insomnie tun?
Leidet man unter sekundärer, also krankheitsbedingter Insomnie, ist es ratsam, die Erkrankung zu behandeln. Hierzu ist es unerlässlich, einen Arzt aufzusuchen, denn nur dieser kann die genauen Ursachen feststellen und eine geeignete Behandlung empfehlen. Oft kann zum Beispiel eine Verhaltenstherapie helfen. Auch Medikamente wie Schlafmittel werden oft eingesetzt, diese können die Ursachen der Schlaflosigkeit allerdings nicht. Hat man es aber mit primärer Insomnie zu tun, gibt es einige Tipps und Tricks, die helfen können, sodass man hoffentlich bald schon wieder erholsam, gut und gesund schlafen kann.
Oft hilft es, sich einmal die eigene Schlafhygiene genauer anzusehen und gegebenenfalls zu optimieren. Ganz wichtig sind hierbei regelmäßige Schlafzeiten. Durch eine gewisse Routine fällt es Körper und Geist leichter, sich zur richtigen Zeit zu entspannen, sodass man leichter einschlafen kann. Auch die richtige Umgebung ist zum Schlafen wichtig. So ist es wichtig, auf eine angemessene Raumtemperatur zu achten, damit es weder zu warm, noch zu kalt ist. Das Schlafzimmer sollte abgedunkelt und möglichst gut belüftet und ruhig sein. Wenn man sich diese angenehmen Bedingungen zum Schlafen schafft, kann es viel leichter fallen, einzuschlafen.
Am besten ist es, keinen Mittagsschlaf zu halten, auch, wenn man von der vorangegangenen Nacht erschöpft ist. So wird man abends besonders müde und das Einschlafen fällt oft leichter. Vor dem Schlafengehen sollte man auf anstrengende Aktivitäten verzichten, denn diese wühlen Körper und Geist oft zu sehr auf, um gute Voraussetzungen zum Schlafen zu schaffen. Hier kann es helfen, sich ein Abendritual zuzulegen, sodass man sich gut auf das Schlafen vorbereiten kann. Das kann zum Beispiel ein entspannendes Bad oder auch ein lockerer Spaziergang sein. Hält man hierbei eine gewisse Regelmäßigkeit ein, können sich Körper und Geist gut auf die Nachtruhe einstellen.
Hat man ein separates Schlafzimmer, sollte man dieses auch nur zum Schlafen aufsuchen. So verbindet man mit diesem Ort nämlich die Nachtruhe und Körper und Geist können sich bei Betreten des Zimmers gut darauf einstellen. Hat man kein separates Schlafzimmer, gilt das gleiche für das Bett. So behält die Schlafunterlage nämlich die Atmosphäre des Schlafens bei. Wenn man nachts wachliegt, sollte man das Bett bzw. das Schlafzimmer auch am besten verlassen, um keine negativen Assoziationen zu schaffen. Eine Alternative wäre, sich eine leichte Beschäftigung in einem anderen Raum zu suchen. Weitere Tipps zur Schlafhygiene gibt es übrigens in unserem Ratgeber „Besser Schlafen“.
Ich hoffe, ein paar meiner Tipps konnten euch das Einschlafen ein wenig erleichtern. Habt ihr vielleicht noch einen Geheimtipp für mich? Macht euch bitte nicht zu viel Stress – hin und wieder leidet jeder von uns mal an vorrübergehenden Schlafstörungen. Wird man deswegen zu angespannt, bleibt ein erholsamer Schlaf oft leider nur ein Traum. Sollten sich die Schlafstörungen über mehrere Monate ziehen, zögert bitte nicht, einen Arzt aufzusuchen, denn mit Insomnie ist nicht zu Spaßen. Ich wünsche euch eine gute Nacht und ein schnelles Einschlafen!