Winterschlaf bei Menschen?

Winterschlaf bei Menschen?

Hallo, ihr Lieben. Dass man im Winter immer besonders müde ist, dürfte ja inzwischen nichts Neues mehr sein. Ihr erfahrt es gerade wahrscheinlich auch am eigenen Leib. Ich kann euch trösten – ihr seid damit definitiv nicht allein. Mir geht es da nämlich auch nicht wirklich anders. Wie schön wäre es, wenn man es so machen könnte wie manche Tiere und einfach einen Winterschlaf halten könnte? So könnte man den dunklen und kalten Winter ganz einfach umgehen und erst dann wieder aufwachen, wenn es wieder warm ist. Leider geht das bei uns Menschen nicht… oder etwa doch? Ich habe mal wieder für euch recherchiert.

Was bedeutet Winterschlaf überhaupt?

Für all diejenigen, die im Biologieunterricht nicht aufgepasst haben (mich eingeschlossen), habe ich natürlich noch eine Erklärung dafür, was Winterschlaf überhaupt ist. Da es im Winter so kalt ist, finden viele Tiere in dieser Zeit keine Nahrung. Damit sie trotzdem überleben können, bereiten sie sich schon vorher auf den sogenannten Winterschlaf vor. Im Herbst suchen sich die Winterschläfer Orte, an denen sie gut vor der Kälte geschützt sind. Das können zum Beispiel Erdhöhlen oder hohle Baumstämme sein. Um es noch wärmer zu haben, polstern die Tiere ihren Unterschlupf aus, beispielsweise mit Blättern, Heu, Wolle oder auch ganz anderen Materialien. Außerdem fressen sich die Tiere Fettreserven an, von denen sie dann während des Winterschlafes zehren können. Auch ein spezielles Fettgewebe für die Wärmeproduktion wird im Schulter- und Nackenbereich gebildet.

Wenn der Winter beginnt, versammeln sich meistens direkt mehrere Tiere in einem Unterschlupf, sodass sie sich gegenseitig wärmen können. Ihre Körper sind zusammengezogen und die Augen sind geschlossen. Die Atmung und der Herzschlag verlangsamen sich und die Körpertemperatur sinkt auf Werte zwischen 9°C und 1°C ab. Zwischen zwei Atemzügen kann in dieser Zeit sogar eine ganze Stunde liegen. Da die Tiere keine Nahrung aufnehmen müssen und weniger empfindlich gegenüber äußeren Reizen sind, können sie so lange schlafen. Allerdings handelt es sich nicht wie viele Menschen denken um einen Dauerschlaf. Beim Winterschlaf der Tiere gibt es verschiedene Abschnitte – Phasen der Ruhe, bei denen der Stoffwechsel stark reduziert ist, wechseln sich mit kurzen Wachphasen ab. Die Tiere dürfen aber nicht zu oft aufwachen, denn jede Aufwachphase verbraucht Energiereserven. Im schlimmsten Fall müssen die Tiere also verhungern, wenn sie zu oft aufwachen.

Wie lange dauert der Winterschlaf eigentlich? Das ist von Tier zu Tier unterschiedlich. Es gibt Tiere, wie zum Beispiel den Igel, die in der Regel drei bis vier Monate Winterschlaf halten. Bei Siebenschläfern sind es beispielsweise sechs bis sieben Monate, weswegen er auch seinen Namen bekommen hat. Übrigens gibt es nicht nur den Winterschlaf, sondern bei bestimmten Tieren auch die Winterruhe. Hierbei wird die Körpertemperatur nicht so stark bzw. kaum gesenkt. Teilweise sind diese Tiere dafür auch häufiger wach und verändern öfter ihre Schlafposition. Echter Winterschlaf kommt nur bei Säugetieren vor.

Können Menschen Winterschlaf halten?

Jetzt kommen wir aber zur wirklich spannenden Frage – sind Menschen auch dazu fähig, Winterschlaf zu halten? Vor einiger Zeit wurde der erste winterschlafende Affe entdeckt. Es handelt sich hierbei um eine auf Madagaskar lebende Lemurenart. Da Affen als nächste Verwandte der Menschen gelten, ist diese Frage also gar nicht einmal so abwegig. Im Grunde unterscheiden sich Menschen nicht allzu stark von anderen Säugetieren, deswegen wäre es durchaus möglich, als Mensch einen Winterschlaf zu halten.

Es gibt noch weitere Gründe, die dafür sprechen, dass auch Menschen zum Winterschlafen fähig sind. Es gibt zwei sogenannte Schaltergene, die die Steuerung der für den Winterschlaf verantwortlichen Enzyme auslösen. Diese Enzyme können aktiviert oder deaktiviert werden. Mithilfe dieser Enzyme kann der Stoffwechsel von der normalen Kohlenhydratverbrennung auf Fettverbrennung umgeschaltet werden, sodass man während eines Winterschlafes Energie sparen kann. Diese Gene wurden auch beim Menschen entdeckt. Allerdings ist es für Menschen nicht nötig, einen Winterschlaf zu halten. Menschen müssen weder Energie sparen, noch werden die Lebensmittel knapper.

Winterschlaf – nicht länger nur ein Traum?

Winterschlaf bei Menschen ist zwar nicht zwingend notwendig, bietet aber interessante Möglichkeiten für die Forschung. Gerade im Bereich Medizin verspricht man sich einiges davon, den Winterschlaf zu nutzen. Das bezieht sich vor allem auf die Transplantationsmedizin, denn wenn man einzelne Orange in einen Winterschlaf versetzen könnte, ergäbe sich die Möglichkeit, sie über mehrere Monate aufzubewahren. Bisher war daran nicht mal im Traum zu denken, denn aktuell müssen Organe innerhalb weniger Tage verpflanzt werden. Aber auch das Militär zeigt Interesse am menschlichen Winterschlaf. Verletzte Soldaten sollen so in eine Art Ruhezustand versetzt werden, um sicher und stabil vom Schlachtfeld in ein Krankenhaus transportiert zu werden.

Kennt ihr eigentlich „2001: Odyssee im Weltraum“? In diesem Science-Fiction Film aus dem Jahr 1968 werden die Astronauten in eine Art Tiefschlaf versetzt, um so die lange Reise durch den Weltraum zu überbrücken. Was bisher nur auf der Leinwand möglich war, hält die amerikanische Weltraumbehörde NASA für gar nicht mal so unwahrscheinlich und investiert daher einiges in die Forschung zum Winterschlaf. Auch für Marsmissionen ist das relevant. So könnte es in Zukunft mehr bemannte Raumflüge geben, die die Weiten des Alls erforschen.

Es wird allerdings vermutet, dass ein Winterschlaf bei Astronauten nicht nur Vorteile mit sich bringt. Bei Zieseln und Hamstern konnte beobachtet werden, dass das zentrale Nervensystem unter dem Winterschlaf leidet und Schaden nehmen kann. Wenn Astronauten nach der langen Reise aufwachen und sie sich nicht mehr daran erinnern können, wie sie ihre Arbeit zu verrichten haben, wäre das natürlich eher kontraproduktiv. Hinzu kommt noch, dass auch die Schwerelosigkeit das Gehirn verändern kann. So könnte ein langer Winterschlaf die gleichen Konsequenzen haben wie Schlafmangel – übermüdete Menschen kommunizieren und reagieren langsamer, außerdem leidet auch die Erinnerungsfähigkeit. Es muss also noch viel geforscht werden, bis so etwas tatsächlich realisiert werden kann.

Das Thema Winterschlaf für Menschen ist ja doch komplexer, als einfach nur den kompletten Winter zu verschlafen. Was haltet ihr eigentlich vom Winterschlaf bei Menschen? Und wie findet ihr die Möglichkeiten, die sich daraus ergeben könnten? Generell ist das natürlich eine spannende Sache. Lasst mich gerne in den Kommentaren wissen, wie ihr darüber denkt. Ich wünsche euch auf jeden Fall eine schöne Winterzeit und natürlich auch guten Schlaf.

Elisa Eberhardt

Autor: Elisa

Die Matratzenexpertin und Redakteurin beschäftigt sich nicht nur redaktionell tagtäglich mit dem Thema gesunder Schlaf und hat natürlich bei Dormando Ihre absolute Lieblingsmatratze gefunden. Wenn Sie nicht gerade von neuen Themen für das Bettzeit Magazin träumt, wird die Snooze Taste am Morgen zu ihrem größten Feind. „Meine alte Matratze war so durchgelegen, da musste endlich etwas Neues her. Als ich bei meinen Recherchen zum Thema Matratzen das erste Mal von Viscoschaum hörte, stand schnell fest, dass es unbedingt eine Visco-Matratze werden sollte und ich habe viele in unserem Store getestet. „Mit der Dermapur Matratze bin ich wirklich mehr als zufrieden, sie passt sich perfekt an mich an und ist dabei super soft zum Rücken.“

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