Biorhythmus

In unserem großen Bettwaren Lexikon spielen natürlich nicht nur Bettwaren eine Rolle. Auch das Thema Schlaf verdient bei uns eine besondere Aufmerksamkeit. In diesem Lexikon Artikel soll es um den Biorhythmus und seinen Einfluss auf den Menschen gehen.

Was ist der Biorhythmus?

Nahezu alle Lebewesen folgen biologischen Rhythmen und Zyklen, da ist auch der Mensch keine Ausnahme. Die Zusammenhänge werden von einer relativ jungen Wissenschaft, der Chronobiologie, erforscht. Diese wissenschaftliche Disziplin setzt sich aus den Worten „Chronos“ für Zeit und „Biologie“ für die Lehre der belebten Natur zusammen und untersucht die zeitliche Organisation von physiologischen Prozessen und wiederholten Verhaltensmuster. Ein biologischer Rhythmus, den bestimmt alle kennen, wäre zum Beispiel der Tag-Nacht-Rhythmus, der mit der Lichtverteilung zusammenhängt.

Die innere Uhr

Lange Zeit wurde vermutet, dass der Körper (zum Beispiel in Bezug auf den Tag-Nacht-Rhythmus in der Winterzeit) auf bestimmte, von außen gegebene Rhythmen reagiert. Das ist allerdings falsch, denn inzwischen weiß man, dass der Organismus von innen gesteuert wird – von der sogenannten inneren Uhr. Natürlich reagiert dieser Taktgeber auch auf äußere Einflüsse, kann sich aber selbst regulieren, wenn kein Tageslicht vorhanden ist. Die innere Uhr wird durch körpereigene Prozesse gesteuert, wie zum Beispiel durch die Ausschüttung des Schlafhormons Melatonin.

Es gibt verschiedene Biorhythmen, die den menschlichen Körper durchlaufen. Zu diesen gehören der Schlaf-Wach-Rhythmus, der Aktivitätszyklus, der Nahrungsaufnahme- und Trinkrhythmus, der Körpertemperaturrhythmus und endokrine Rhythmen. Auch die Erneuerung der Blutkörperchen und der Herzschlag zählen zur biologischen Periodik. Außerdem kann man auch den weiblichen Zyklus dazu zählen.

Wenn es nicht möglich ist, die Tagesabläufe entsprechend der inneren Uhr zu leben, hat das auch Auswirkungen auf den Körper und dieser gerät buchstäblich aus dem Takt. Ein gutes Beispiel hierfür ist das Jetlag-Phänomen. Die Beschwerden (z.B. Müdigkeit) verschwinden nach dem Langstreckenflug durch mehrere Zeitzonen erst, wenn sich dich die innere Uhr neu synchronisiert hat und alle Körperprozesse wieder reguliert sind. Auch Schichtarbeiter haben oft mit Problemen zu kämpfen, wenn ihr Biorhythmus nicht dem natürlichen Hell-Dunkel-Wechsel folgen kann. Vorübergehend kann der Organismus das kompensieren, auf Dauer kann es aber zu Schlafstörungen und sogar Depressionen kommen.

Die innere Uhr regelt auch, welchem Schlaftyp man angehört. Es gibt Menschen, die von Natur aus eher Frühaufsteher sind und abends schneller müde werden, die man dem Chronotyp Lerche zuordnet. Gehört man eher zu den Spätaufstehern, die abends länger aktiv sind, ist man der Chronotyp Eule. Zu welchem Chronotyp man gehört, wird von den Genen festgelegt. Der Typ kann sich im Laufe des Lebens verändern, allerdings kann man nicht selbst beeinflussen, welchem Typ man angehört. Gerade Eulen leiden oft an einer Art sozialem Jetlag, da zum Beispiel die Arbeitszeiten mit der inneren Uhr kollidieren.

Biorhythmik

Den Begriff Biorhythmus hört man allerdings auch oft im Rahmen der Biorhythmik. Dabei handelt es sich um eine Pseudowissenschaft, die darauf aufbaut, dass das Leben wellenförmig drei unterschiedlich lang dauernden Rhythmen unterliegt. Diese Zyklen können zwischen 23 und 33 Tagen dauern. Diese drei Rhythmen (körperlicher Rhythmus, emotionaler Rhythmus, intellektueller Rhythmus) basieren auf dem genauen Geburtsdatum und dem Geschlecht. Man kann so den Biorhythmus berechnen, woraus sich mithilfe von Modellen gute und schlechte Tage erkennen lassen. Bei der Biorhythmik fehlt allerdings jegliche wissenschaftliche Grundlage.