Kaltschaum

Äußerst beliebt als Material für hochwertige Schaumstoffmatratzen ist Kaltschaum wohl den meisten Menschen ein Begriff. Was sich allerding genau hinter dem Namen verbirgt und warum Kaltschaummatratzen so erfolgreich geworden sind, verraten wir Ihnen im Folgenden:

Was ist Kaltschaum?

Woher hat der Kaltschaum Schaumstoff nun seinen Namen? Als Kaltschaum wird ein Polyurethanschaum (auch PUR Schaum bzw. PUR Schaumstoff) bezeichnet, der blockweise gegossen wird und anschließend an der Luft bei niedrigen Temperaturen aushärtet. Aufgrund der speziellen Herstellung entstand auch der Name Kaltschaum, da bei der chemischen Reaktion der Polyole keine Energie von außen zugefügt werden muss. Die organischen Verbindungen sind äußerst reaktiv, weshalb sie auch ohne Wärme an der Luft reagieren und man dem zufolge von einer kalten Reaktion spricht. Direkt nach dem Aushärtungsprozess sind die Poren vom Kaltschaum Zuschnitt jedoch noch verschlossen und müssen dann in einen weiteren Produktionsschritt, dem sogenannten Crushen, vollständig aufgebrochen werden. Mit einer Walze wird dabei hohes Gewicht auf den Schaumstoffblock ausgeübt. Das hat zum Zweck, dass alle im Schaum eingeschlossenen und ungeöffneten Luftbläschen aufgehen. Damit wird ein Höchstmaß an Atmungsaktivität garantiert. Die aus den Bläschen entwichene Luft kann nach dem Auspacken einer neuen Matratze aus der Verpackung kurzzeitig einen unangenehmen und leicht chemischen Geruch verbreiten, der allerdings nach kurzer Zeit wieder verflogen sein sollte. Große Hersteller lassen den Schaumstoff natürlich auf Schadstofffreiheit prüfen und zertifizieren. Ein kurzes Auslüften der Matratze aus Kaltschaum ist jedoch aus Expertensicht immer empfehlenswert. Bleibt der Geruch trotzdem auch nach vielen Tagen noch spürbar, sollte man sich an den Hersteller wenden und gegebenenfalls über eine Reklamation nachdenken, rät auch die Stiftung Warentest.

Kaltschaum Eigenschaften und Besonderheiten

Warum immer mehr verkaufte Matratzen Kaltschaum enthalten? Die Vorteile von Kaltschaummatratzen liegen auf der Hand, hier die besten Eigenschaften: Der Schaumstoff ist langlebig und bereits zu einem recht günstigen Preis erhältlich. Das Kaltschaummaterial ist äußerst offenporig und deshalb immer gut durchlüftet. Zu einem Hitzestau kann es bei einer guten Kaltschaummatratze also nicht kommen und auch für Allergiker eignet sich der Schaum sehr gut. Durch die offene Struktur ist die Matratze sogar noch besser belüftet, als eine Latexmatratze, sodass kein Schimmel oder Stockflecken entstehen können. Neben dem Hauptvorteil der hohen Atmungsaktivität und gutem Feuchtigkeitsabtransport weißt der Schaum außerdem eine hervorragende Punktelastizität auf und sorgt natürlich stets für ein angenehm trockenes Klima.

Im Gegensatz zu Gelschaum oder Viskoschaum nimmt Kaltschaum direkt nach Entlastung der Fläche wieder seine ursprünglich gegossene Form ein und weißt auch eine gute Rückstellkraft sowie Flexibilität auf. Dadurch kann jede Kaltschaummatratze auch ohne Probleme für den Versand oder Transport gerollt werden, ohne Schaden oder Verformungen davonzutragen. Kaltschaummatratzen sind hochelastisch und deshalb auch für jegliche Arten von verstellbaren Lattenrosten uns sogar für elektrische Lattenroste geeignet. Das Liegegefühl ist dabei im Gegensatz zu einer Federkernmatratzen natürlich ganz anders, da der Kern die Bewegungen eher schluckt und dämpft, statt nachzufedern. Weil das Matratzenmaterial außerdem eine extrem hohe Belastbarkeitsgrenze hat, was im Fachjargon auch als Stauchhärte bezeichnet wird, wird es nicht selten auch als HR-Schaum (engl. high resilience = hohe Belastbarkeit) bezeichnet. Es gibt ihn außerdem in unterschiedlichen Härtegraden, generell gilt dabei: je höher der Härtegrad, desto mehr Gewicht kann er nachts ordentlich stützen

Kaltschaum Zonierung und besonder Qualitätsmerkmale

Eine gute Matratzen Zonierung ist bei allen modernen Kaltschaummatratzen ein Muss und wird durch spezielle horizontale und vertikale Fräsung, also Einschnitten in den Schaum, erreicht. Diese Technik wird auch als Profilierung bezeichnet. So entstehen verschiedene „härtere“ und „weichere“ Liegezonen, meist handelt es sich um 5-Zonen Matratzen bzw. 7-Zonen-Matratzen. An der empfindlichen Schulterzone oder im Beckenbereich, wo man vor allem als Seitenschläfer etwas tiefer einsinken sollte, wird der Kaltschaum stärker profiliert. So liegt die Wirbelsäule ganz gerade und die Wirbel können sich nachts von der Belastung regenerieren.

Auch nach einer Nutzung von durchschnittlich bis zu 10 Jahren bleibt guter Kaltschaum äußerst elastisch. Aber woran erkennt man die Qualität? Dabei spielen vor allem zwei entscheidende Größen eine Rolle, an denen man erkennen kann, ob es sich um minderwertigen oder hochwertigen Kaltschaum handelt. Einerseits sollte man darauf achten, dass das Raumgewicht des Schaums mindesten 40 kg/m³ beträgt. Höhere Werte sprechen auch für höhere Qualität und verbessern die Formstabilität der Matratze. Jedoch sollte man auch die Stauchhärte mit in Erwägung ziehen, da eine Balance beider Werte erst eine wirklich gute Matratze ausmacht.

Matratzen aus Kaltschaum sind nicht nur für jedermann gut geeignet, sondern bieten neben ihrem wunderbaren Liegegefühl beste Voraussetzungen für gesunden Schlaf und sind dabei verhältnismäßig preiswert. Haben Sie noch Fragen zum Thema Kaltschaum? Wir hoffen nicht, ansonsten nehmen Sie gerne Kontakt zu unseren Autoren auf, die Ihnen gerne weitere Fragen beantworten.