Liegekuhlen

Was bedeutet es eigentlich, wenn eine Matratze durchgelegen ist? Hier ist die sogenannte Kuhlenbildung verantwortlich. Die entstandenen Liegekuhlen verschlechtern den Liegekomfort maßgeblich. Aber wieso eigentlich? In diesem Lexikon Artikel möchten wir Ihnen die wichtigsten Fragen zu Liegekuhlen beantworten.

Wie entstehen Liegekuhlen?

Hat eine Matratze nicht ausreichend Rückstellkraft bzw. Formstabilität, kommt es schnell zu Liegekuhlen. Die Rückstellkraft gibt die Fähigkeit einer Matratze an, nach Belastung wieder ihre ursprüngliche Ausgangsposition einzunehmen. Ist diese Fähigkeit nicht oder nicht ausreichend gegeben, kann die Matratze Positionsveränderungen während des Schlafens nicht ausgleichen oder nur verzögert darauf reagieren. Das hat zur Folge, dass Vertiefungen in der Matratze entstehen, sodass ein ergonomischer und erholsamer Schlaf in der Regel nicht mehr möglich ist.

Es gibt viele Ursachen, die dazu führen können, dass es bei einer Matratze zur Kuhlenbildung kommt. Zum einen kann es daran liegen, dass eine Matratze von Anfang an eine geringe Qualität mit einer niedrigen Rückstellkraft hat. So kann es natürlich schnell zu Liegekuhlen kommen. Aber auch bei hochwertigen Produkten kann nach einiger Zeit Kuhlenbildung vorkommen. In der Regel sollte man eine Matratze nämlich spätestens nach 10 Jahren austauschen, da die Rückstellkraft mit den Jahren ein wenig verloren geht. Bei Personen mit einem höheren Körpergewicht kann es sein, dass die Matratze auch schon eher Liegekuhlen aufweist, wenn sie eine niedrige Stauchhärte und/oder ein geringes Raumgewicht hat. Aber auch, wenn die Matratze übermäßig genutzt wird (z.B. durch hüpfende Kinder), führt das früher oder später zu Liegekuhlen. Es kann allerdings auch am Lattenrost liegen, denn wenn die einzelnen Federholzleisten zu weit auseinander sitzen, hängt die Matratze eher durch und die Kuhlenbildung wird so begünstigt.

Durchgelegene Matratze – was tun?

Weist die Matratze schon Liegekuhlen auf, kann man leider nichts mehr dagegen unternehmen oder die Matratze reparieren. Hier sollte man, schon allein aus Rücksicht auf die eigene Gesundheit, eher direkt zu einer neuen Matratze greifen. Bei dieser Gelegenheit kann man sich nach einer Matratze mit einer hohen Rückstellkraft bzw. einem hohen Raumgewicht umsehen, da diese Faktoren den Liegekuhlen entgegenwirken können. Unschlagbar sind hier Latex- und Naturlatexmatratzen, da sie durch das extrem hohe Raumgewicht nicht zu Liegekuhlen neigen.

Um Liegekuhlen vorzubeugen, bevor sie überhaupt entstehen können, gibt es ein paar nützliche Tipps und Tricks. Viele Matratzen sind als sogenannte Wendematratzen konzipiert. Das bedeutet, dass man sie bedenkenlos umdrehen kann. Tut man das regelmäßig, wird die Matratze von beiden Seiten belastet und Liegekuhlen können so weniger schnell entstehen. Auch sollte man darauf achten, dass Lattenrost und Matratze aufeinander abgestimmt sind, sodass die Matratze nicht durchhängen kann. Die Abstände zwischen den Leisten sollten hier maximal 3 bis 4 Zentimeter betragen. Man sollte das Bett auch nicht überbenutzen, sondern es nur zum Schlafen aufsuchen, damit Liegekuhlen weniger schnell entstehen. Auch ein Matratzen Topper kann frühzeitige Kuhlenbildung verhindern, denn eine solche Auflage verbessert nicht nur die Liegeeigenschaften, sondern schützt auch die Matratze.