Satin

Der Glänzende Satin Stoff ist als Textile so beliebt wie eh und je. Wir erklären Ihnen, aus was und wie Satin hergestellt wird sowie alles Wissenswerte an Informationen über die Eigenschaften und Verwendung vom Stoff Satin.

Was ist Satin?

Satin wurde erstmals im Mittelalter aus reiner Seide hergestellt und war daher aufgrund des teuren Rohstoffs nur für die Adelsschicht erschwinglich. Satin Kleidung und Dekoration galt damals als wahres Statussymbol in der Oberschicht. Heutzutage ist Satin fast für jedermann erschwinglich, doch wie genau wird der beliebte Stoff hergestellt?

Zur Begriffsentstehung und Geschichte von Satin gibt es folgendes zu sagen: der Begriff Satin kommt vom arabischen Wort Zaytoun bzw. Zaitun, dem Ortsnamen Quanzhou (chinesische Stadt in der südostchinesischen Provinz Fuijane). Da der Handel über die berühmte Seidenstraße (engl. Silk Road) irgendwann auf sicherere Meereswege verlegte, wurde der Hafen von Quanzhou vor vielen Jahrhunderten zu einem der wichtigsten Knotenpunkte für den weltweiten Seidenhandel.

Bei Satin handelt es ich um einen Stoff, dessen Oberfläche glänzt und dessen Unterseite matt ist. Der Grund für die seidig glänzende Erscheinung ist das spezielle Herstellungsverfahren: die Atlasbindung bzw. Satinbindung. Deshalb wurde Satin früher auch als Atlas bezeichnet. Die Schussfäden (Fäden in Längsrichtung) überwiegen bei diesem Webverfahren gegenüber den Kettfäden (Fäden in Querrichtung), weshalb bei Lichteinfall der schöne Glanz des Satin Materials entsteht. Satin kann aus verschiedenen Fasern wie beispielweise Baumwolle, Seide, Polyester, oder Viskose gefertigt werden. Lediglich das spezielle Webverfahren verwandelt die Faser in Satin. Maßgeblich hierfür ist also nicht das Material, sondern die Bindungsart der Fasern verantwortlich. Je nachdem, welche Faser als Grundlage dient, kann Satin in der Reflektion dezenter oder stärker, der Stoff leichter oder schwerer als auch steifer oder weicher sein.

Sehr beliebt sind Satins für jegliche Art von Bettwäsche, Abendroben, Tischdecken oder auch für Morgenmäntel. Die Hersteller fertigen die Bettgarnituren in den meisten Fällen aus Baumwolle. Im Grunde ist Satinbettwäsche also Baumwoll Satin Bettwäsche. Der Baumwolle wird dabei durch ein spezielles Veredelungsverfahren namens Mercerisation zu ihrem wunderschönen Schimmern verholfen. Beim Mercerisieren passiert folgendes: der Stoff (Baumwolle, Polyester etc.) wird zunächst gestärkt und anschließend ausgekämmt. Durch das Auskämmen werden kleinste Fasern entfernt und somit verhindert, dass sich Unebenheiten bilden können. Es entsteht eine beinahe perfekt glatte Oberfläche, die durch Lichtreflektion den besagten Seidenglanz erzeugt. Doch Satin kann noch mehr, als nur schön zu glänzen.

Satin Eigenschaften

Die wichtigsten Eigenschaften von Satin sind:

  • der edle Glanz
  • die Langlebigkeit
  • die Strapazierfähig
  • die Pflegeleichtigkeit

Gibt es verschiedene Satin Arten?

Tatsächlich ist Satin nicht gleich Satin, denn man unterscheidet mehrere Unterarten des Materials. Der am weitesten verbreitete Satinstoff ist Mako-Satin, aber auch Jacquard-Satin und Crepe-Satin sind sehr beliebt. Die Herstellung und Anwendungsgebiete unterscheiden sich folgendermaßen:

Seidensatin

Satin und Seide - das Gleiche? Fälschlicherweise wird Satin manchmal auch als Seide bezeichnet, jedoch kann man aus echter Seide Satin anfertigen. Daher sind sie nicht als Synonyme zu verstehen. Seidensatin besteht aus reiner Seide und ist ein besonders kostspieliger Rohstoff, durch den ein unvergleichlicher Glanz erzeugt wird.

Mako-Satin, Baumwoll-Satin und Jacquard-Satin?

Genau genommen versteht man unter Mako-Satin das gleiche wie unter Baumwoll-Satin. Die Herstellung erfolgt aus langfaseriger Baumwolle. Mako-Satin deutet lediglich auf eine spezielle ägyptische Baumwollart hin. Der Unterschied zwischen Satin und Mako Satin ist ebenfalls einfach zu erklären: während man unter Satin den hochglänzenden, fließend weichen Stoff versteht, ist Mako-Satin zwar ebenfalls schön glatt, jedoch deutlich matter und fester in der Griffigkeit.

Jacquard Satin ist im Grunde nichts Anderes als Mako-Satin, der mit Mustern verziert wurde. Diese Muster werden nicht auf den Stoff gedruckt, sondern filigran eingewebt. Die Verzierung kommt durch die spezielle Webtechnik besonders schön zur Geltung.

Crepe Satin

Was ist Crepe Satin (bzw. Kreppsatin)? Es handelt sich auch hier um eine spezielle Art von Satin, die an der Oberseite eine glänzende und glatte sowie an der Unterseite eine gerippte Oberfläche aufweist. Aus diesem Grund wird es auch oft als Halbkreppgewebe bezeichnet. Die glatte Seite ist besonders anschmiegsam und weich auf der Haut, weshalb damit oft Kissenhüllen, Bettwäsche und wärmende Innenfutter hergestellt werden.

Pflege: Wie wäscht man Satin und bügelt man Satin?

Da es verschiedene Satin Arten gibt, sollte man immer auf die Waschanleitung des jeweiligen Artikels achten. Satin muss zwar generell nicht per Handwäsche gewaschen werden, dennoch sollte man ein paar Regeln befolgen, damit der schöne Schimmer und die Form des Satins nicht durch den Waschgang beschädigt werden. Auf Nummer sicher geht man, indem man die die Kleidungsstücke aus Satin bei maximal 30 oder 40 Grad wäscht, damit das feine Gewebe keinen Schaden davonträgt. Bettwäsche und Textilien aus Baumwollsatin bzw. Mako-Satin kann man meist sogar auf bis zu 60 °C waschen, da er deutlich strapazierfähiger ist als feinere Satin-Arten.

Bei aller Art von Seide und Satin ist dringend von einer chemischen Reinigung abzuraten. Sie können auch spezielle Feinwaschmittel für Wolle bzw. Seide oder Satin verwenden, die noch schonender zur Faser sind. Achten Sie darauf, dass keinerlei Bleichmittel im Waschmittel enthalten sind. Satin bügeln wird empfohlen, weil durch die Hitze die Fasern erneut geglättet werden und der Satin in neuem Glanz erstrahlt. Die Bügeltemperatur sollte sich zwischen 150 und 200 °C bewegen. Für den Trockner sind meist nur die langlebigen Mako-Satin Bettwäschen geeignet, wobei auch hier ein Schongang mit geringer Hitzestufe gewählt werden sollte oder im Sommer besser an der Luft getrocknet werden sollte.