Schaumstoffmatratze
Was ist eigentlich eine Schaumstoffmatratze? Welche Arten von Schaumstoffmatratzen gibt es überhaupt? In diesem Lexikon Service Artikel möchten wir Ihnen alle offenen Fragen zu diesem Thema beantworten und Ihnen die wichtigsten Informationen vorstellen.
Was ist eine Schaumstoffmatratze?
Wie der Name bereits verrät, handelt es sich bei einer Schaumstoffmatratze um eine Matratze aus Schaumstoff. Was ist Schaumstoff? Woraus besteht Schaumstoff? Schaumstoffe sind künstlich hergestellte Stoffe, die eine zellige Struktur und eine niedrige Dichte aufweisen. Als Matratzen Schaumstoff verwendet man hier PU Schaumstoff (PUR Schaumstoff, Polyurethan Schaumstoff). Dieser wird aus Polyurethan gefertigt und mithilfe von Treibmitteln aufgeschäumt, sodass ein weiches Material entsteht. Man verwendet hierfür häufig Treibmittel wie Kohlendioxid oder Wasser, da diese umweltfreundlich sind.
Welche Schaummatratzen gibt es?
Es gibt verschiedene Arten von Matratzen aus Schaum, die sich in verschiedenen Merkmalen und Schaumstoff Eigenschaften unterscheiden. Wir möchten Ihnen die wichtigsten und bekanntesten Ausführungen vorstellen:
Kaltschaummatratze: Die wohl bekannteste Matratze aus Schaumstoff ist die Kaltschaummatratze. Die Kaltschaummatratzen werden in großen Blöcken aufgeschäumt – und das ganz ohne Hitze, weshalb man auch von Kaltschaum spricht. Das führt unter anderem dazu, dass die Matratzen so eine höhere Stauchhärte erhalten. Da die Poren nach dem Aushärten geschlossen sind, müssen sie erst mit dem Crush-Verfahren aufgebrochen werden, damit die Matratze atmungsaktiv wird. Da man die Matratzen erst aus den Blöcken herausschneiden muss, ergibt sich häufig ein Gefälle im Raumgewicht. Schaumstoff-Matratzen, die aus dem oberen Bereich des Blocks stammen, haben meist ein etwa 10 – 15 % geringeres Schaumstoff Raumgewicht als die Matratzen, die im unteren Bereich liegen. Hier werden oft Zonen mit eingearbeitet.
Komfortschaummatratze: Die Komfortschaummatratze wird auch PU Schaumstoff Matratze (oder PUR Schaumstoff Matratze, Polyurethan Schaumstoff Matratze) genannt. Hier besteht der PU-Schaum aus nichtreaktiven Polyolen. Das heißt, dass eine solche Matratze mit Hitze ausgehärtet werden muss. Dadurch erhält die Komfortschaummatratze direkt eine offenporige und atmungsaktive Struktur. Allerdings sind bei diesen Matratzen die Anpassung an den Körper sowie die Formstabilität etwas schlechter, weswegen sie eher zu Kuhlenbildung neigen und somit auch vergleichsweise günstiger sind.
Formschaummatratze: Formschaummatratzen werden nicht in Blöcken aufgeschäumt, sondern in einzelne Formen gegossen, weshalb man hier auch von Formschaum spricht. Dadurch erhalten die Matratzen eine gleichmäßige Zellstruktur und ein einheitliches Schaumstoff RG (Raumgewicht). Beim Aushärten bildet sich außerdem eine Außenhaut, die dafür sorgt, dass sich die Lüftungskanäle der Matratze nicht verschließen. Hier liegen daher eine hohe Atmungsaktivität und eine gute Lebensdauer vor. Allerdings werden die Zonen hier nicht explizit getrennt, sondern gehen fließend ineinander über.
Worauf sollte man bei einer Schaumstoffmatratze achten?
Für eine gute Haltbarkeit bei Matratzen ist vor allem das Raumgewicht entscheidend. Das Raumgewicht wird in kg/m³ angegeben. Bei Schaumstoffmatratzen sollte man auf ein Raumgewicht von mindestens 45 kg/m³ achten, damit man lange Freude an dem Produkt haben kann. Je höher das Raumgewicht ist, desto hochwertiger ist auch der Schaumstoff von der Qualität her. Härtegrad ist natürlich, wie bei jeder Matratzenart wichtig. Hier sollte man auf jeden Fall den richtigen Härtegrad wählen, um komfortabel liegen zu können. Schaumstoffmatratzen gibt es in der Regel in jedem gängigen Härtegrad.
Wie bei jeder Matratze sollten Sie auch bei Schaumstoffmatratzen auf die richtige Größe achten. Die Länge der Matratze sollte immer 20 cm mehr als die eigene Körpergröße betragen. Das bedeutet, dass man bis zu einer Größe von 1,80 m eine Matratze mit 200 cm Länge verwenden kann (z.B. 140 x 200 cm, 200 x 200 cm). Viele Matratzen gibt es auch in Sondergrößen und Überlängen ab 200 cm (z.B. 140 x 220 cm), damit auch größere Menschen genug Platz im Bett haben.
Kann man eine Schaumstoffmatratze waschen bzw. eine Schaumstoffmatratze reinigen? Im besten Fall sollte die Matratze mit einem abnehmbaren Bezug ausgestattet sein. Wenn dieser Bezug noch dazu waschbar ist, kann man den Hygiene-Standard lange aufrechterhalten. So kann man Schmutz und mögliche Allergie-Auslöser wie Hausstaubmilben restlos entfernen. Man sollte allerdings darauf achten, dass der Bezug die atmungsaktiven Eigenschaften des Kerns nicht behindert.
Welche Eigenschaften haben die verschiedenen Arten?
Bevor man einen Vergleich zwischen verschiedenen Matratzen anstellt, ist es wichtig, zu wissen, dass es immer ganz auf die persönlichen Präferenzen und Bedürfnisse ankommt. So kann man also nicht verallgemeinern, welche Matratze „besser“ oder „schlechter“ ist, da jeder Mensch unterschiedliche Anforderungen an Matratzen und Betten hat.
PUR Schaumstoff oder Kaltschaum? In der Regel sind Schaumstoff PUR Matratzen bzw. Komfortschaum-Matratzen eher für leichte Schläfer geeignet, da sie weniger formstabil sind. Insgesamt ist die Komfortschaummatratze auch leichter, da sie meist ein geringeres Raumgewicht hat. Dafür sind Kaltschaummatratzen häufig atmungsaktiver und eben formstabiler. Außerdem kann man Kaltschaummatratzen gut in Zonen einteilen, was bei Komfortschaum eher schwierig ist..
Latex oder Schaumstoffmatratze? Latexmatratzen sind schwerer als Matratzen aus Schaumstoff. Deshalb ist eine Schaumstoffmatratze klappbar (Rollmatratze), wohingegen das bei einer Matratze aus Latex nicht möglich ist. Im Vergleich sind eher Schaumstoffmatratzen günstig, für Latexmatratzen muss man meistens ein wenig tiefer in die Tasche greifen. Latexmatratzen sind allerdings antibakteriell und geben Hausstaubmilben und Co. keine Chance, was sie besonders hygienisch macht. Bei Latexmatratzen sollte man allerdings auf einen stabilen Lattenrost Artikel achten.
Federkernmatratze vs Schaumstoffmatratze? Meistens sind Matratzen aus Schaumstoff ein wenig punktelastischer. Auch lassen sich Schaumstoffmatratzen im Bett mit verstellbaren Lattenrosten kombinieren, was bei den meisten Federkernmatratzen nicht möglich ist. Federkernmatratzen verfügen über eine besonders hohe Luftzirkulation, was besonders für Menschen, die im Schlaf zu Nachtschweiß neigen, gut geeignet ist.