TÜV Rheinland

Die TÜV Rheinland AG, aus der auch die Marke TÜV® hervorgegangen ist, ist ein unabhängiger und international tätiger Prüfungsdienstleister. Der Firmenhauptsitz, die TÜV Zentrale, befindet sich in Köln. Dabei deckt der Konzern verschieden prüforganisatorische Bereiche ab: Qualität, Sicherheit, Effizienz, Schadstofffreiheit und vieles mehr. Nicht nur in Deutschland, sondern auch auf im internationalen Ausland ist das börsennotierte Unternehmen mit Gesellschaften auf allen fünf Kontinenten tätig und hat sich somit gegenüber nationalen Wettbewerber in den letzten Jahren weiter durchgesetzt. Der TÜV Rheinland erwirtschaftete insgesamt im Jahr 2016 einen Umsatz von beinahe 1,9 Milliarden Euro gegenüber einem Gewinn von mehr als 100 Mio. Euro. Weltweit sind ca. 19.000 Mitarbeiter für die TÜV AG tätig, worauf in etwa 8.000 Menschen allein angestellt sind. Das Unternehmen hat sich zu einem beliebten Arbeitgeber entwickelt.

Wirft man einen Blick auf die Firmenhistorie, findet man die ersten Spuren des TÜV Rheinland im Jahr 1872. Damals wurde ein Verein zur Prüfung von Dampfkesseln gegründet. In den folgenden Jahren kamen immer mehr Anlagen und Geräte hinzu, deren Qualität und Leistung überprüft wurden. Erst im Jahr 1936 wurden die Dampfkesselvereine in TÜV umbenannt.

Der TÜV sieht sich heutzutage in der Verantwortung von jeglichen Produkten, die Mensch, Technik und Umwelt verbinden. Der TÜV prüft weltweit eine Vielzahl verschiedener Produkte, beispielweise Möbel, Stoffe, Elektrogeräte, Spielzeug, Baustoffe oder medizintechnische Produkte. Dort garantiert der markenrechtliche Schutz der TÜV-Siegel die durch das Institut geprüfte bzw. zertifizierte Qualität der Produkte. Neben der deutlichen Gewinnorientierung rückt dabei die soziale und ökonomische Verantwortung in den Fokus der Unternehmenskommunikation. Auch werden beispielweise seit langem Fahrzeuge auf Verkehrstauglichkeit geprüft sowie die rote, gelbe oder grüne Umweltplakette vergeben und falls nötig eine Fahrzeugnachrüstung veranlasst.

Die Prüfzeichen des TÜV Rheinland

Für Produkte und Komponenten hat das Unternehmen verschiedene Siegel und Bezeichnungen entwickelt, die im Folgenden kurz vorgestellt werden. Zunächst wird zwischen den Bezeichnungen TÜV Rheinland zertifiziert, TÜV Rheinland überwacht und TÜV Rheinland geprüft unterschieden. Darüber hinaus gibt es mehrere Tüvsiegel für verschiedene Produktgruppen und Bereiche der Überprüfung. Seit dem Jahr 2012 sieht das Prüfzeichen des TÜVs weltweit übrigens überall gleich aus. Im Laufe der vielen Jahre, die das Unternehmen bereit besteht, sind über 100 verschiedene Prüfzeichen entstanden, welche alle durch ein einheitliches Design ersetzt wurden. Heute sieht das TÜV-Siegel folgendermaßen aus: ein quadratischer, weißer Kasten mit dreieckigem, blauen TÜV Logo mit blau hinterlegtem Kasten am unteren Rand, indem der mit weißer Schrift „zertifiziert“ in Großbuchstaben steht. Jedes Siegel hat zudem eine individuelle Identifikationsnummer. Diese kann der Verbraucher in die Certipedia Datenbank eingeben und zusätzliche Informationen über das geprüfte Produkt nachlesen. Anstelle der ID kann auch ein QR-Code gescannt werden, um mehr über die Ergebnisse der Produktprüfung zu erfahren. So soll es den Verbrauchern ermöglicht werden, besser zu verstehen, welche Aspekte genau geprüft und welche nicht geprüft wurden. Das Prüfzeichen mit definierten Begriffen, auf was geprüft wurde sowie dem QR-Code und der ID-Nummer. Die Prüfsiegel gelten im Übrigen solange, wie das Produkt nicht verändert wird und die Ergebnisse der Fertigungskontrollen positiv ausfallen. Nun zu verschiedenen Prüfgebieten und Bedeutung der wichtigsten Siegel:

GS-Zeichen: Geprüfte Sicherheit

Beim GS Zeichen handelt es sich um ein Sicherheitszeichen, welches Unternehmen auf freiwilliger Basis beantragen können. Obwohl es nicht unter die allgemeinen TÜV Qualitätssiegel fällt, hat es ein hohes Ansehen erreicht, sodass mittlerweile fast 20.000 Produkte auf der ganzen Welt das GS-Zeichen tragen. Man findet es sehr häufig auf Spielzeug und Kindermöbeln.

Bauart geprüft

Für viele Fabrikate und Bestandteile darf gesetzlich kein GS-Siegel vergeben werden, genau dann kann die Bauartenprüfung des TÜV zum Einsatz kommen. Hier wird ebenfalls die Sicherheit der Komponente untersucht und zertifiziert, dass die Anforderungen an ein sicheres Produkt erfüllt wurden. Nicht nur das Produkt selbst, sondern auch die Herstellung wird in regelmäßigen Abständen kontrolliert.

Schadstoffgeprüft nach TOXPROOF

Die Schafstoffprüfung des TÜV geht über gesetzliche Richtlinien im Inland hinaus. Untersucht wird auf verschiedene gesundheitsschädliche Stoffe wie beispielweise Weichmacher, Lösemittel, Schwermetalle und Konservierungsstoffe. Die TÜV-zertifizierten Artikel können demnach bedenkenlos verwendet werden, ohne dass eine gesundheitliche Beeinträchtigung zu erwarten ist. Dabei werden bevorzugt Möbel, Textilien, Spielzeuge oder Haushaltsartikel geprüft.

Elektromagnetisch verträglich

Elektromagnetische Wellen werden von allen elektronischen Geräten ausgesendet, wobei sich die Wellen gegenseitig beeinflussen können. Eine Unbedenklichkeit wird durch den TÜV im Zuge der Vergabe des Siegels elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) garantiert. Fabrikate mit besagtem Prüfsiegel überschreiten die EU-Vorgaben nicht und werden regelmäßig kontrolliert.

Ergonomisch und Sicher

Mit dem Siegel Ergonomisch und Sicher wird nach internationalen Vorgaben geprüft, ob ein Produkt ergonomische Anforderungen (DIN NORM) erfüllt. Alle bisher ca. 750 zertifizierten Möbel, Geräte und Haushaltprodukte werden dem Standard gerecht und sind laut TÜV optimal an die ergonomischen Bedürfnisse angepasst.

Umweltzeichen Green Product

Den Standard für grüne Produkte hat der TÜV Rheinland selbst entwickelt und vergibt ihn seit einiger Zeit an Konsumgüter. Neben diversen sicherheitstechnischen Anforderungen, die auf EU-Richtlinien wie REACH (Chemikalien) und WEEE (Elektrogeräte) basieren, werden z. B. Inhaltsstoffe, Recycling, Energieverbrauch und Energieeffizienz berücksichtigt.