Wasserdampfdurchgangswiderstand

Das Wort Wasserdampfdurchgangswiderstand ist ein echter Zungenbrecher. Sie hören diesen Begriff gerade zum ersten Mal und können sich darunter nicht wirklich etwas vorstellen? Kein Problem! In diesem Lexikon Service Artikel möchten wir Ihnen diese Bezeichnung gerne näherbringen und hoffentlich auch alle offenen Fragen beantworten. So erhalten Sie alle wichtigen Informationen direkt auf einen Blick!

Was ist der Wasserdampfdurchgangswiderstand?

Wenn man dieses Wort zum ersten Mal hört, kann es einem schon ein wenig kompliziert vorkommen. Es handelt sich beim Wasserdampfdurchgangswiderstand (Ret) nach DIN EN 343 um die Wasserdampf-Partialdruckdifferenz zwischen den zwei Oberflächen eines Materials geteilt durch den resultierenden Verdampfungswärmefluss je Flächeneinheit in Richtung des Gradienten. Dieser Ret-Wert wird in Quadratmeter mal Pascal je Watt ausgedrückt und wird für Textilien und textile Materialkombinationen verwendet werden.

Der Begriff Atmungsaktivität ist wahrscheinlich vielen Menschen eher geläufig als die Wasserdampfdurchlässigkeit. Dieser wird umgangssprachlich verwendet. Je geringer der Wasserdampfdurchgangswiderstands-Wert ist, desto atmungsaktiver ist auch das Material. Obwohl lebloses Material natürlich nicht atmen kann, sind wasserdichte Stoffe, die trotzdem Wasserdampf oder Schweiß durchlassen sollen, atmungsaktive Stoffe. Atmungsaktivität macht sich zum Beispiel bei Kleidung (Schutzkleidung, Outdoorbekleidung, Sicherheit-Bekleidung, etc.) bezahlt, aber auch Bettwaren sind oft atmungsaktiv (z.B. atmungsaktive Matratze, atmungsaktive Bettdecke).

Welche Stoffe sind atmungsaktiv?

Es gibt zwei Arten von Atmungsaktivität. Zum einen gibt es mikroporöse bzw. offenporige Membranen, die kleinere Wasserdampfmoleküle entweichen lassen, aber größere Wassermoleküle zurückhalten. Diese Offenporigkeit liegt zum Beispiel bei Kaltschaummatratzen und anderen Schäumen vor. Zum anderen gibt es auch die geschlossenzellige Membran, die sehr robust ist und meistens aus Polyester besteht. Diese geschlossenzelligen Membranen werden meist für Funktionskleidung wie beispielsweise Regenjacken genutzt.

Eigentlich wird der Begriff atmungsaktiv oft im falschen Kontext genutzt. Bettwaren sind nicht wasserdicht, allerdings hat sich die Bezeichnung der Atmungsaktivität mittlerweile so stark durchgesetzt, dass selbst viele Hersteller ihn fälschlicherweise für ihre Produkte nutzen. Da die Stoffe, die für Bettwaren-Produkte genutzt werden, alle nicht wasserdicht sind, ist also zum Beispiel jede Bettdecke atmungsaktiv. Das Problem bei diesen nicht wasserdichten Stoffen ist meistens die Wasseraufnahmefähigkeit der Faser. Baumwolle kann Wasser zwar schnell aufsaugen, trocknet dafür aber sehr langsam. Polyester und Polypropylen nehmen hingegen nur 0 bis 0,5% Wasser auf und gelten daher als sehr atmungsaktiv. Der Trick ist, die Feuchtigkeit möglichst schnell auf eine große Fläche zu verteilen, damit sie schnell verdampfen kann. Das kann man zum Beispiel mit doppellagigen Materialien, die verschiedene Eigenschaften haben, erreichen, da die Feuchtigkeit so schnell verteilt und weitergegeben werden kann.