Stört Kaffee immer den Schlaf?
Manche Menschen können kurz vor dem Schlafengehen genüsslich noch einen leckeren Cappuccino schlürfen und schlafen trotzdem schnell ein. Andere wiederum liegen stundenlang wach, wenn sie nach 15 Uhr noch einen Macciato getrunken haben. Wenn man zu der letzteren Gruppe gehört, dann fragt man sich oft, warum man sich nicht auch am Nachmittag oder Abend nicht noch einen Kaffee gönnen darf. Wissenschaftler haben endlich die Antwort auf diese brennende Frage gefunden.
Wirkung von Koffein individuell unterschiedlich
Wie bei so vielem, liegt auch hier die Begründung bei dem Individuum. So hat eine Züricher Forschung entdeckt, dass die Wirkung von Koffein auf den Schlaf individuell sehr unterschiedlich sein kann und nicht jeden gleichermaßen betrifft. Bei einer Studie beobachteten Forscher Probanden, die 40 Stunden künstlich wachgehalten wurden. Zwischendurch erhielt eine Gruppe Koffeinpillen, wohingegen die andere Gruppe einen Placebo bekamen. Die Teilnehmern der ersten Gruppe blieben im Durchschnitt länger wach, als die der zweiten Gruppe. Dabei stellte sich allerdings heraus, das nicht jeder der Probanden von der stimulierenden Wirkung der Koffeinpille profitieren konnte. Bei den Teilnehmern, bei denen die Koffeinpille auch in der Schlafdeprivationsphase keine wachmachende Wirkung zeigte, hatte es auch keinen Einfluss auf ihren Schlaf. Bei den anderen Probanden dieser Gruppe zeigte ein EEG deutlich, dass sich die Einschlafzeit verlängerte und der Tiefschlafanteil auch geringer wurde.
Die Gene sind schuld
Bereits in einer früheren Studie gewann man die Erkenntnis, dass der Unterschied in den Genen liegt. So störe Koffein insbesondere den Schlaf bei Menschen, die bestimmte Variationen im Adenosin-A2-A-Rezeptor-Gen haben. Bei diesen Menschen verlängert Koffein die Einschlafzeit und setzt auch die Schlafdauer und -effizienz herab. Gleichzeitig nehmen sowohl Wachheit, als auch Erregung zu.
Bei den diversen Studien zeigt sich auch, dass besonders ältere Menschen störanfälliger für Koffein sind, als jüngere. Ebenso würde Koffeinkonsum am Abend den Melatonin-Rhythmus verschieben. Fazit also: Koffein hat auf jeden Menschen eine andere Wirkung: bei manchen hält es wach, bei anderen zeigt es kaum eine Wirkung.