Nachhaltigkeit bei Möbelentsorgung im Fokus
Bei der diesjährigen Möbelmesse in Köln zeigt sich ein Trend im Bereich der Matratzen und Bettwaren. Umweltfreundlichkeit und Nachhaltigkeit werden vielen Herstellern und Marken immer wichtiger. Und das, wo doch die Matratzenindustrie lange Zeit eher nicht mit Recycling in Verbindung gebracht wurde.
Matratzen Recyceln leicht gemacht
Die meisten Matratzen bestehen aus mehreren Schichten, die aus verschiedenen Materialien bestehen. Und genau da liegt das Problem mit dem Matratzen Recycling. Zuerst muss man die unterschiedlichen Materialien trennen, sodass man am Ende beispielsweise Federn und Schaum übrig hat. Aber wohin damit? Und geht das nicht auch einfacher? Das australische Unternehmen Innoveq hat eine Lösung gefunden, wie man das Recycling von Matratzen vereinfachen kann.
Die Matratze wird von einer Maschine auf 20% ihrer Größe zusammengepresst und anschließend in eine Folie gewickelt. Das ist deswegen nötig, weil die Matratzen oft aus Altersheimen oder Krankenhäusern stammen. So können das Gesundheits- und das Sicherheitsrisiko gesenkt werden. Anschließend wird die Matratze in einer weiteren Maschine unter einem Druck von 1000 Bar mit Wasser beschossen. So löst sich das restliche Material von den Federn. Das übriggebliebene Material wird gefiltert und ausgepresst, sodass eine Restfeuchtigkeit von 5% bleibt. Für die Federn gibt es viele Abnehmer; beim Schaum sieht es allerdings anders aus. Mit entsprechender Technik lässt sich dieser aber zu Baumaterial oder Teppichunterlegern und Tierbetten verarbeiten.
100% Natur für die Umwelt
Doch wäre es nicht viel sinnvoller, die Matratzen von Anfang an so herzustellen, dass sie sich leicht entsorgen lassen? Genau da setzt der britische Möbeldesigner Tremlett mit seiner Marke „naturalmat“ an. Hier werden Matratzen und Betten ausschließlich aus Naturmaterialien hergestellt. Auch exotische Materialien wie beispielsweise Seegras sind nicht ungewöhnlich. Die Produkte sollen nicht nur komfortabel, sondern auch umweltfreundlich und recyclebar sein. Dafür werden die Materialien von lokalen Bauern und herstellern bezogen und mit verschiedenen Siegeln ausgezeichnet. Für diese nachhaltigen Matratzen muss man allerdings auch mindestens 1700 Euro auf den Tisch legen.
Hersteller sehen Grün
Auch in der Dekoration der Ausstellungsräumlichkeiten wird die Tendenz hin zur Umweltfreundlichkeit deutlich. Wo man nur hinsieht, kann an sowohl echte, als auch künstliche Bäume und Pflanzen sehen. Doch nicht nur die die Räume, auch viele der Firmenlogos wollen mit Grüntönen Naturverbundenheit symbolisieren. Allerdings springen längst nicht alle mit auf diesen Zug auf. Bis jetzt findet man den Umwelt-Trend nur bei wenigen Herstellern, aber die Tendenz steigt, wie man auf der Möbelmesse in Köln sehen kann.