So viel bewegen wir uns im Schlaf
Die sogenannte Schlafparalyse sorgt dafür, dass wir im Schlaf unsere Träume nicht tatsächlich ausleben und somit uns selbst oder unseren Bettnachbarn gefährden. Sie setzt meist in der REM- Schlafphase ein und hört auch wieder auf, sobald wir aufwachen. Bislang glaubte die Wissenschaft, dass der Körper in dieser Schlafphase komplett starr ist. Nach einem Experiment der Medizinischen Universität Innsbruck weiß man allerdings, dass man zu keiner Schlafphase vollkommen bewegungslos ist. Vielmehr macht man in der Stunde mehrere kleine Bewegungen.
Bis zu 10 Bewegungen pro Stunde
Im Rahmen des von Birgit Högl geführten Projektes haben Forscher rund 100 Frauen und Männer beim Schlafen beobachtet. Dabei machten sie gleichzeitig Videoaufnahmen der Probanden und maßen ihre Augenbewegungen, Muskelspannung am Kinn, den Armen und Beinen, und ihre Hirnstromkurven. Zusätzlich hielten die Wissenschaftler fest, welche Töne sie von sich gaben, wie sich ihre Herzaktivität veränderte und auch die verschiedenen Atemparameter.
Ihre Beobachtungen wiesen die sogenannten Minor Motor Activities nach. Diese sind zwar mit dem bloßen Augen nicht erkennbar, zeigen aber deutlich, dass wir im Schlaf bei weitem nicht so starr sind, wie wir bislang dachten. Dabei sind wir in der REM-Traumschlafphase besonders aktiv. In den anderen Phasen sind wir ein bisschen weniger aktiv. Bis zu zehn kleine Bewegungen machen wir in der Stunde. Meist ist das ein kurzes Zucken. Die Forscher beobachteten aber auch, wie die Schlafenden auch ein wenig ihre Füße bewegten.
Größere Bewegungen ein Vorzeichen für Erkrankungen
In der Regel sollten sich bei gesunden Menschen die Bewegungen im Schlaf auf kleine Zuckungen beschränken. Ist man allerdings im Schlaf aktiver und macht demnach auch größere oder mehrere Bewegungen, dann könnte dies ein Vorzeichen für die Parkinson-Erkrankung sein oder auf eine Vorläuferphase der REM-Schlaf-Verhaltungsstörung deuten, warnen die Forscher.
Auch wenn leichte Bewegungen im Schlaf, nach Erkenntnis der Schlafforscher, völlig normal sind, sollte man sie nicht unterschätzen.