Das passiert, wenn man wütend ins Bett geht

Ganz egal, ob es um Frust bei der Arbeit oder auch Streitigkeiten mit dem Partner geht, mit schlechter Laune schlafen zu gehen, ist keine gute Idee. Wie heißt es so schön? Man soll den Ärger nicht mit ins Bett nehmen – und das stimmt. Aber warum ist es nicht empfehlenswert, verärgert und mit Wut im Bauch schlafen zu gehen?

Das Gehirn hat Schuld

Unsere Erinnerungen werden während wir schlafen abgespeichert. Das bedeutet, dass die Erinnerungen über Nacht ins Langzeitgedächtnis übergehen. Bei positiven Erinnerungen ist das gut, schläft man allerdings über negative Erlebnisse, verfestigen diese sich natürlich auch. Dazu gibt es auch eine Studie von Nature Communications, bei der 73 männliche Studenten getestet wurden.

In dieser Studie wurden den Probanden verschiedene Bildpaare gezeigt, bei denen jeweils eins einen neutralen Gesichtsausdruck und das andere etwas negativ konnotiertes zeigt. Dabei handelte es sich zum Beispiel um weinende Kinder oder verletzte Menschen. Diese Bilder wurden den Teilnehmenden erneut gezeigt; zuerst 30 Minuten nach der ersten Sichtung und dann noch einmal, nachdem sie eine Nacht geschlafen hatten. Entweder sollte das Bild bewusst unterdrückt werden oder die Versuchspersonen sollten aktiv daran denken.

Das negative Bild konnte nach dem Schlafen weniger gut verdrängt werden. Das konnte auch mit Gehirnscans gezeigt werden. Beim Ansehen nach 30 Minuten war der Hippocampus aktiv. Das ist der Teil des Gehirns, der für die Gedächtnisbildung zuständig ist. Beim Ansehen nach dem Schlafen war eher die Großhirnrinde aktiv, wo auch das Bewusstsein sitzt. Das bedeutet also, dass die Erinnerungen, nachdem sie vom Hippocampus im Kurzzeitgedächtnis verarbeitet wurden, längerfristig in anderen Hirnregionen abgespeichert werden.

Das Geheimnis einer glücklichen Beziehung…

Doch das ist nicht der einzige Grund, wieso es nicht ratsam ist, mit negativen Gedanken oder gar im Streit schlafen zu gehen. Oft sind beide Partner abends zu müde um ein Streitthema auszudiskutieren oder Kompromisse zu schließen. Das sorgt allerdings für eine geringere Schlafqualität und wirkt sich auch auf den nächsten Tag aus.

Nach einem Streit ohne Versöhnung leidet die Schlafqualität – das ist sogar bewiesen. Die Psychologinnen Angela Hicks (Westminster College Utah) und Lisa Diamond (University of Utah) testeten in einer Studie 39 zusammenlebende Paare über drei Wochen lang. Hierzu mussten die Probanden ein Protokoll darüber führen, ob sie sich am Abend gestritten hatten und wie der Schlaf in der darauffolgenden Nacht war.

Das Ergebnis war eindeutig – die Schlafqualität leidet unter einem Streit ohne Versöhnung. Meistens führt das auch zu einem Schlafmangel, der in einen regelrechten Teufelskreis ausarten kann. Ist man am nächsten Tag zusätzlich müde, fördert das die Streitlust, was die Konflikte mit dem Partner noch zusätzlich anheizt. Um am nächsten Tag einen Streit auszulösen, braucht es sogar nur einen unausgeschlafenen Partner. Eine harmonische Beziehung lebt also davon, wenn beide Partner ausgeschlafen sind. Deshalb sollte man Streitigkeiten lieber direkt klären, als wütend ins Bett zu gehen.

Elisa Eberhardt

Autor: Elisa

Die Matratzenexpertin und Redakteurin beschäftigt sich nicht nur redaktionell tagtäglich mit dem Thema gesunder Schlaf und hat natürlich bei Dormando Ihre absolute Lieblingsmatratze gefunden. Wenn Sie nicht gerade von neuen Themen für das Bettzeit Magazin träumt, wird die Snooze Taste am Morgen zu ihrem größten Feind. „Meine alte Matratze war so durchgelegen, da musste endlich etwas Neues her. Als ich bei meinen Recherchen zum Thema Matratzen das erste Mal von Viscoschaum hörte, stand schnell fest, dass es unbedingt eine Visco-Matratze werden sollte und ich habe viele in unserem Store getestet. „Mit der Dermapur Matratze bin ich wirklich mehr als zufrieden, sie passt sich perfekt an mich an und ist dabei super soft zum Rücken.“